MCI Livetalk mit Olympiasieger Benni Raich

Date 01.12.2020

MCI Livetalk mit Olympiasieger Benni Raich.

Olympiasieger Benni Raich (re.) im Gespräch mit MCI-Rektor Andreas Altmann. Foto:MCI
Olympiasieger Benni Raich (re.) im Gespräch mit MCI-Rektor Andreas Altmann. Foto:MCI

Benjamin Raich hat über 20 Jahre im Skiweltcup Spitzenleistungen erzielt. Mit 36 Weltcup Einzelsiegen ist er einer der erfolgreichsten Rennläufer des Alpinen Skirennsports und bis dato laut einer Berechnung des ORF der Skiathlet mit den meisten Weltcup-Punkten. Dabei sieht der Ausnahmeathlet den Mut zur Veränderung als prägendes Karriereelement und Voraussetzung für seinen Erfolg.

Während mit erfolgreichen Sportlerkarrieren meist ein gewisser Verzicht einhergeht, hatte Raich „nie das Gefühl auf etwas verzichten zu müssen“. Diese Zufriedenheit in seinem familiären Umfeld habe ihn zu einem mündigen Athleten gemacht und seiner Meinung nach auch die Gefahr reduziert, bei viel Erfolg plötzlich abzuheben.

Bereits Raichs Kindheit stellt eine wichtige Station auf seinem Erfolgsweg dar. Aufgewachsen auf einem Bauernhof übernahm der Tiroler dort bereits in jungen Jahren unzählige Aufgaben. Er schätzt das ihm entgegengebrachte Vertrauen, diese Aufgaben bewältigen zu können, als maßgeblich für seine Eigenverantwortung und weitere Entwicklung ein. Auch ein gewisses unternehmerisches Denken war förderlich für das Training des Sportlers. Dabei war viel Zeit als das hauptsächliche Investitionsinstrument. „Wir haben nie auf die Uhr geschaut, sondern waren immer mit Begeisterung und Akribie bei der Sache – das macht Spaß und wird zum Erfolg führen“. Dabei lernte er nicht nur seinen Körper zu verstehen, sondern auch, den Austausch mit seinen Wegbegleitern zu schätzen, dabei nüchtern und sachlich zu bleiben und ein stabiles Selbstbewusstsein aufzubauen: „Man muss eine gewisse Überzeugung von sich selbst haben, um neben sich einen anderen Experten zuzulassen“. Diese gegenseitige „Befruchtung“ habe letztendlich zu seinem langen Erfolg beigetragen.

Während er zu Beginn seiner Karriere als Teil des ÖSV Wunderteams mit Teamkollegen wie Hermann Maier, Stephan Eberharter oder Mario Matt am Start stand, konnte er später den Aufstieg von Marcel Hirscher miterleben. In dieser Zeitspanne, änderte sich aber nicht nur die Konkurrenz, sondern auch Reglement und Material. Diese Entwicklungen und eine damit immer stärker analysegetriebene Trainingssteuerung findet Benjamin Raich notwendig, betont aber gleichzeitig die Wichtigkeit, auch auf seinen Instinkt zu hören, die gewonnen Daten zu verstehen, kritisch zu hinterfragen und dann bereit zu sein, Veränderungen zu treffen. Denn „wenn man glaubt, dass man immer denselben Erfolg bringen kann, wird man abstumpfen“.

Sich auf andere zu konzentrieren war nie das Erfolgsrezept von Benni Raich. Vielmehr war es Faktoren wie die innere Stimme, das Gespür seines Betreuerstabs, sowie das Konsolidieren der Meinungen von Experten und des engsten Familienkreises, die ihn mit einer nahezu unvergleichlichen Konstanz in sämtlichen Disziplinen zum Erfolg geführt haben. Dabei ist es Raich nach wie vor wichtig sich nichts einreden zu lassen, Eigeninitiative zu ergreifen und nicht egoistisch zu sein. Besonders in Coronazeiten ein essentieller Ratschlag mit allgemeiner Gültigkeit.

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Mag. Bettina Stichauner | Leiterin Alumni Center Alumni & Friends
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