Israel, Naher Osten und die Welt.

Date 24.10.2016
Talya Lador-Fresher, Israelische Botschafterin in Österreich

An der Unternehmerischen Hochschule® konnte man sich kürzlich im Rahmen der MCI Alumni & Friends Vortragsreihe über den Besuch von I.E. Talya Lador-Fresher, israelische Botschafterin in Österreich, freuen. In ihrer Gastrede nahm sich die Botschafterin – die sich aufgrund der hohen Anzahl von Tirolern unter ihren Mitarbeitern selbst als „Ehrentirolerin“ bezeichnet – aktuellen Themen wie den Auswirkungen des Arabischen Frühlings, dem Bild Israels in der Welt sowie dem Nahostkonflikt an.

Der Arabische Frühling, der die Demokratie etablieren sollte, sei gescheitert, so die Botschafterin in ihrem Vortrag. Die Gründe dafür sieht sie vor allem im Fehlen einer demokratischen Grundeinstellung in den arabischen Ländern. Während diese in Staaten wie Österreich seit langer Zeit gegeben wäre, fehle es hier an grundlegenden demokratischen Werten. Einen weiteren Grund für das Scheitern des Arabischen Frühlings sieht Lador-Fresher im vorherrschenden „Stammesdenken“. Loyalität zeige man weniger gegenüber seines Landes, vielmehr aber gegenüber einzelnen Gruppierungen.

Zur Wahrnehmung Israels – das einzige demokratische Land im Nahen Osten – in der Welt ist Lador-Fresher überzeugt, dass Medien nur ein verzerrtes Bild ihres Landes zeigen. Diese, so die Botschafterin, können nur das „hier und jetzt“ Israels abbilden. Vielmehr müsse man aber in die bis ins biblische Zeitalter zurückreichende Vergangenheit des Landes blicken, um die Position Israels, insbesondere auch im Nahostkonflikt, besser zu verstehen.

In Bezug auf den zwischen Juden und Arabern bestehendem Konflikt stellt sich Lador-Fresher in ihrem Gastvortrag auch die Frage danach, ob eine Zwei-Staaten-Lösung je denkbar sein wird. Diese beantwortet sie selbst mit einem klaren „Ja“, wenngleich sich die Botschafterin sicher ist, dass eine solche nicht in der nahen Zukunft umsetzbar sei. Für die in Israel lebenden Juden, so Lador-Fresher, sei die Absicht, Frieden mit den Arabern zu erreichen zweitrangig. Vordergründig wünsche man sich Stabilität und Sicherheit. Dies zu erlangen sieht die Botschafterin für die beiden Partner im Nahostkonflikt aber als große Herausforderung.

Durch den Vortrag leitete MCI-Rektor Andreas Altmann, welcher auch die im Anschluss entstandene rege Diskussion moderierte.

>>> Einladung

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