China und Europa. MCI-Livetalk mit Huiyao (Henry) Wang.

Date 28.10.2021

Im Rahmen der Vortragsreihe "Distinguished Guests Online" freute sich die Unternehmerische Hochschule® und das MCI China Center auf den Livetalk mit Henry Wang.

© MCI

 

Der Gründer und Präsident des ‚Center for China and Globalization‘ (CCG), das zu den 80 besten Denkfabriken der Welt gehört, sprach mit MCI Rektor Andreas Altmann und Leiterin des China Centers am MCI Wei Manske-Wang über China und das Verhältnis mit Europa.

Der globale Think Tank von Henry Huiyao Wang und das China Center am MCI haben eine gemeinsame Mission: beide wollen Brücken zwischen zwei Kulturen bauen. Denn diese Brücken sind essentiell, wie im Gespräch mit Wang immer wieder ersichtlich wird. „Der chinesische Markt ist unendlich wichtig für die europäische Wirtschaft und kann nicht ignoriert werden“, erklärt er.

Angst und Vorurteile müssen abgebaut werden

Wang betont die lange Tradition der Freundschaft, die zwischen Österreich und China herrscht und als Fundament für die Zukunft dienen soll. Gerade die Spannungen zwischen den USA und China machen die freundschaftliche Beziehung zwischen China und Europa umso wichtiger. „Europa kommt eine wichtige Rolle als Mediator zu“, zeigt sich Wang im Gespräch überzeugt. Gerade im Austausch von Studierenden sieht Wang hier enormes Potenzial, um die europäische Kultur und die chinesische Kultur zu vernetzen. Schon jetzt ist Europa die zweitgrößte Destination für chinesische Austauschstudierende. „Dialoge sind besonders wichtig“, erklärt Wang. „Nur so können wir voneinander lernen“, ergänzt er.

Hindernisse sieht Wang in Ängsten und Vorurteilen in der anderen Kultur. Die geografische Distanz ist diesbezüglich nicht sehr hilfreich. Gerade Themen wie Menschenrechte splitten die beiden Gesellschaften, da die Definition von Menschenrechten in den beiden Kulturen anders aufgefasst und interpretiert werden. Dabei betonen Wang und Manske-Wang immer wieder, wie hinderlich mangelnde Kommunikation und Fehlinformationen zwischen den beiden Kulturen der wirtschaftlichen Entwicklung sind.

Was die Zukunft bringen wird

Mit dem rasanten Wachstum der Mittelklasse in China wird das ostasiatische Land auch in den nächsten Jahrzehnten die Weltwirtschaft beschäftigen. Gerade hier empfehlen Wang und Manske-Wang, durch verbesserte Kommunikation und Informationsfluss, Vorurteile oder Ängste der chinesischen Kultur gegenüber abzubauen.

Den politischen Veränderungen in Europa sieht Wang dabei positiv entgegen. 50% aller deutschen Unternehmen haben einen Bezug zu China. Dieses Wirtschaftsvolumen ist wichtiger als die Einstellungen einzelner politischer Führer/innen.

Eine Chance für eine verbesserte Kommunikation sieht Wang in der Klimakrise. Die Krise betrifft uns alle und kann nur gemeinsam bekämpft werden. Deshalb ist es umso wichtiger, hier gemeinsam zu agieren.

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Dr. Huiyao (Henry) Wang ist Gründer und Präsident des ‚Center for China and Globalization‘ (CCG), einer führenden nichtstaatlichen Denkfabrik in China, die zu den 80 besten Denkfabriken der Welt gehört. Dr. Wang ist auch Berater der chinesischen Regierung und wurde 2015 vom chinesischen Premierminister zum Berater des chinesischen Staatsrats, des chinesischen Kabinetts, ernannt. Dr. Wang ist ein Vordenker in den Bereichen China und Globalisierung, Global Governance, Welthandel und Investitionen, globale Migration und Talentströme, Chinas internationale Beziehungen und Handelsbeziehungen zwischen China und den USA.

Dr. Wang hat einen BA-Abschluss in englischer und amerikanischer Literatur von der Guangdong University of Foreign Studies und schloss sein Studium an der University of Windsor, der University of Western Ontario und der University of Manchester ab, wo er einen MBA und einen Doktortitel in internationalem Management erwarb. Später bildete er sich an der Harvard Business School weiter und wurde zum Senior Fellow an der Harvard Kennedy School ernannt. Dr. Wang war außerdem Visiting Fellow an der Brookings Institution, Senior Fellow an der Asia-Pacific Foundation of Canada und Policy Fellow am IZA Institute of Labour Economics. Er lehrte als außerordentlicher Professor an der Universität Peking, der Tsinghua-Universität und der University of Western Ontario. Er hat über 80 Bücher und mehr als 100 Artikel und Abhandlungen in chinesischer und englischer Sprache zu den Themen Welthandel, Global Governance, globale Migration, Mobilität von Talenten, chinesische Outbound- und Inbound-Investitionen, chinesische Diaspora und chinesische Think Tanks veröffentlicht.

Dr. Wang wird häufig als Redner zu renommierten internationalen Veranstaltungen eingeladen, darunter das Weltwirtschaftsforum in Davos, die Münchner Sicherheitskonferenz, das Pariser Friedensforum, das WTO Public Forum, die Munk Debate, das China Development Forum, das Berlin Foreign Policy Forum und das Milken Global Forum, das Astana Club Meeting, das Athens Democracy Forum und andere.

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Buchtipp: "Consensus or Conflict"

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