Aufsichtsratsvorsitzender der MANN+HUMMEL Gruppe Thomas Fischer im Gespräch über Innovation in Europa, Bildung und unerschrockene Transformation.
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Im Rahmen der Distinguished Guest Lecture Series durfte die Unternehmerische Hochschule® kürzlich ein „Tiroler Industriegespräch“ in Partnerschaft mit der Tiroler Industriellenvereinigung am MCI ausrichten. Der neue Geschäftsführer der IV Tirol Michael Mairhofer und MCI-Rektor Andreas Altmann begrüßten die zahlreichen Gäste im Saal und online, bevor Thomas Fischer in das Thema des Abends „Entrepreneurship & Innovation in Europa – Wie bleiben wir wettbewerbsfähig?“ eintauchte.
„Wenn ich Europa als politisch gesellschaftliches System sehe, dann würde ich die Hoffnung auf Innovation aufgeben“, eröffnet Thomas Fischer seinen Vortrag am Podium. Dabei wolle er nicht Europa-pessimistisch sein – sein Pessimismus gälte vielmehr den Rahmenbedingungen, die die Innovation in Europa zurückhalte: „Wir brauchen mehr Freiheiten. Wir haben gute Verwaltungen, die Dinge umsetzen, wenn man sie lässt. Brüssel soll sich fernhalten den Weg zu beschreiben, sich auf die politische Arbeit fokussieren und eine gute Bürokratie zur Verfügung stellen. Es benötigt ein Europa, das politisch führt, ohne sich in Kleinigkeiten zu verlieren.“
Zudem sei es dringend notwendig mehr Geld in Bildung, Forschung und digitale Infrastruktur zu stecken, um Innovation voranzutreiben und insbesondere dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Dazu sollten Unternehmen und Hochschulen umso enger zusammenarbeiten, um Studierenden praxisnahes Wissen und Arbeiten an Projekten zu ermöglichen. Junge Menschen müssten die Chance bekommen, Projekte selbstständig durchzuführen und bereits von klein auf mit Technologie in Kontakt kommen.
Mut zur TransformationEin Unternehmen müsse sich transformieren, um wettbewerbsfähig zu sein und Prozesse – seien es fertigungstechnische oder betriebswirtschaftliche – stetig weiterentwickeln. So sei MANN+HUMMEL ständig in Transformation, habe es schließlich als Textilunternehmen angefangen und sich bis hin zu einem der führenden Filterhersteller der Welt im Automobilsektor entwickelt.
Was steht der Innovation in Europa aber im Weg? Asien und Amerika seien Europa weit voraus, wobei europäische Unternehmen in einigen technischen Feldern wie Maschinenbau, Chemie oder Medizintechnik die Nase klar vorne hätten. „In Amerika ist man unerschrockener und schneller. Wir warten meist ab und sehen erst nach, ob es eine Regel gibt.“
Deshalb rate Thomas Fischer den jungen Menschen mutig, unerschrocken, schnell und ehrlich zu sein: „Trauen sie sich selbst, Unternehmer zu sein! Hier an einer Unternehmerischen Hochschule® haben Sie die Chance dazu. Seien Sie unternehmerisch, dann hat Europa auch eine Chance zu Innovation.“
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