Syncraft
2007 gelingt dem ehemaligen Student und Mitarbeiter des MCI, Marcel Huber zusammen mit seinem Team von Verfahrenstechnikern, die Entwicklung des Schwebefestbettvergasers, eines revolutionären Verfahrens zur Gewinnung von Strom und Wärme aus Biomasse. Damit wurde der Grundstein für die SYNCRAFT Engineering GmbH gelegt, dem Holzkraftwerk aus Tirol, welches sich eine ressourcenschonende und nachhaltige Energiegewinnung zum Ziel gesetzt hat. Das MCI Partnerunternehmen konnte 2020 so viele Anlagen in Betrieb nehmen, wie in den ersten zehn Jahren zusammen, u.a. bspw. in Japan.
Das fossile Zeitalter endet und Bioenergie rückt immer mehr in den Fokus zukunftsorientierte Unternehmen. SYNCRAFT zeichnet sich hier v.a. durch folgende Stärken aus:
- Saubere Energie: Holz ist ein regionaler, nachwachsender Rohstoff. Dieser wird in den Kraftwerken von SYNCRAFT feinstaub- und rückstandsfrei in saubere Energie umgewandelt.
- Zero Emission: Die Holzkraftwerke von SYNCRAFT sind nicht nur emissionsfrei, sondern binden Emissionen sogar. Man spricht hier von einer Negative-Emission-Technology.
- Holzkohle: neben Strom und Wärme, ist Holzkohle ein drittes wertvolles Produkt der SYNCRAFT Holzwerke. Die Einsatzgebiete reichen von Grillkohle, Tierfutterergänzung bis hin zur Speicherung von Düngesubstanzen, womit der Einsatz von Dünger nachhaltig reduziert werden kann.
Wir haben Marcel Huber getroffen und ihm die folgenden drei Fragen gestellt:
Was hat Sie dazu bewegt Ihr eigenes Start-up zu gründen & würden Sie es wieder machen?
Ich habe eine eigene neue Technologie entwickelt, das war der ausschlaggebende Grund zu Gründung. Ich wollte meine eigene Erfindung groß werden lassen, so wie man Kinder großzieht – man kann sich vor der Verantwortung nicht drücken (lacht). Doch ich möchte auch noch betonen, dass das ohne mein Gründerteam - wir sind zu dritt, alle sind leitende Angestellte - nicht möglich gewesen wäre. Es braucht Rollen und Aufgabenbereiche und man muss zusammenpassen. Die Erfindung alleine reicht nicht aus, es ist die Motivation etwas gemeinsam umsetzen zu wollen und hier haben wir uns ergänzt.
Doch ich will ehrlich sein, wenn ich gewusst hätte was für ein harter Weg das ist, dann hätte ich den Schritt damals nicht gewagt. Ich glaube so geht es vielen in der Gründerszene. Wüsste man was auf einen zukommt, würde wohl nüchtern betrachtet niemand gründen. Man muss taff sein, einiges aushalten und über sich ergehen lassen. Aber vom jetzigen Standpunkt aus würde ich es immer wieder machen! Deshalb setze ich mich auch für eine vermehrte Unterstützung von Start-ups ein. Leider sind die Rahmenbedingungen dafür in Tirol noch nicht ausreichend etabliert, daran müssen wir gemeinsam arbeiten.
Was war die größte Herausforderung?
Die größte Herausforderung war es zu akzeptieren, dass die Aneinanderreihung von Niederlagen und das Wiederaufstehen nichts Besonderes sind – sie sind Teil des Spiels und gehören zum Gründen dazu. Man muss nicht nur einmal Aufstehen, sondern andauernd! Das Tal der Tränen über das so häufig gesprochen wird gibt es nicht – wir sprechen hier von Tälern. Anfangs habe ich gedacht, dass passiert alles nur mir, aber langsam beginnt man die Spielregeln zu verstehen und lernt aus seinen Fehlern. Und das hat nichts mit Start-ups zu tun, sondern mit Unternehmertum. Je schneller, je besser, je größer man wird desto mehr Rückschläge muss man auch aushalten, das macht Unternehmertum aus.
Was ist Ihrer Meinung nach die wichtigste Eigenschaft einer erfolgreichen Entrepreneurin/eines erfolgreichen Entrepreneurs?
Mentale Stärke gepaart mit einem gewissen Kommunikationstalent und in meinem Fall vielleicht die Eigenschaft Dinge von mehreren Perspektiven aus zu betrachten. Auch Selbstreflexion und Flexibilität, sind meiner Meinung nach sehr wichtig!