Projektbeschreibung:Das Treffen von Entscheidungen, sowohl im privaten als auch organisationalen Kontext, beschäftigt seit vielen Jahren Wissenschaftler aus unterschiedlichsten Fachrichtungen. Dies ist wenig überraschend, da nur durch das aktive Treffen von Entscheidungen, Menschen die Dinge, die ihnen wichtig sind, in ihrem Sinne beeinflussen können. Alles andere passiert. Allerdings sind viele Menschen und Unternehmen reaktiv in ihrem Entscheidungsprozess. Suboptimale Ergebnisse in ihren Entscheidungen sind oft die Folge. Anders ausgedrückt, sie sind schlechte Entscheider. Die Skala des Proaktiven Entscheidens (proactive decision making, PDM) kann dazu eingesetzt werden, individuelles Entscheidungsverhalten zu beschreiben und zu messen. Sie besteht aus sechs Dimensionen, die bestimmte kognitive Fähigkeiten im Entscheidungsprozess und entscheidungsbezogene Persönlichkeitsmerkmale umfassen. Frühere Forschungen suggerieren einen positiven Zusammenhang mit der Entscheidungszufriedenheit. Andere nachgelagerte und vorgelagerte Konstrukte wurden noch nicht untersucht. In dieser Studie wird untersucht, ob und inwiefern grundlegende individuelle Persönlichkeitsmerkmale und bestimmte motivationale Faktoren die Unterschiede im Grad der Proaktivität beim Treffen von Entscheidungen erklären können. Dabei soll ergründet werden, welche Persönlichkeitsmerkmale und motivationale Faktoren einen guten Entscheider ausmachen. Darüber hinaus wird untersucht, ob und inwiefern gutes Entscheiden erlernbar ist. Zusammengenommen dienen die Ergebnisse dazu, das Verständnis, was gutes Entscheiden ausmacht, zu verbessern. Praktikern sollen Wege aufgezeigt werden, wie sie bessere Entscheider werden können. In der Praxis ist eine große und noch ansteigende Nachfrage nach guten Entscheidern zu konstatieren. Recruiter können die Ergebnisse nutzen, um gezielter gute Entscheider zu identifizieren. Denjenigen, die Kurse in Entscheidungstheorie anbieten, soll der positive Einfluss der Kurse aufgezeigt werden und die Möglichkeit eröffnet werden, den Einfluss selber zu messen, um ihre Kurse individuell weiterzuentwickeln. Darüber hinaus dienen die Ergebnisse dazu, Schulen, Hochschulen und Universitäten den positiven Einfluss solcher Kurse empirisch zu belegen und damit diese mittelbar mehr solche Kurse einrichten.