Schneezentrum Tirol am MCI begleitet Tiroler Entwicklung bis zur Serienreife – Flugzeugtechnologie liefert Basis für ökologisch nachhaltiges Beschneiungssystem
Das Schneezentrum Tirol, eingerichtet am Technikstandort des MCI und eingebettet in die Lebensraum Tirol Holding, steht für aktuellstes Forschungs- und Praxis-Know-how in den Bereichen Schneeherstellung (technische Beschneiung) und Schneemanagement. Forschungseinrichtungen, Seilbahnbetriebe und innovationsstarke Unternehmen arbeiten zusammen, um Schneeproduktion und Pistenmanagement effizienter zu gestalten, die Qualität zu verbessern und den Ressourceneinsatz zu verringern.
Jüngstes Beispiel für ein gelungenes Projekt ist das Beschneiungssystem „Limes“, welches auf eine Entwicklung des Tiroler Unternehmers Frank Wille zurückgeht: Bereits im Jahr 2015 erfand Wille ein neuartiges System der Schneeerzeugung auf Basis einer Lavaldüse. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen setzt diese Technologie nicht auf die Verdunstung von Wasser zur Erzeugung von Kälteenergie, sondern auf die erheblichen Unterschiede in der Strömungsgeschwindigkeit. Die konvexe Form der Düse im Zulauf beschleunigt ein Wasser-Luftgemisch dabei auf Überschallgeschwindigkeit, die konkave Form am Düsenkopf führt zu einem extremen Druckabfall.
Das Schneezentrum Tirol führte breit angelegte Tests mit den ersten Prototypen durch, die enormes Potenzial zeigten und zu ersten Überlegungen für die Serienentwicklung führten: Die neuen Schneeerzeuger zeichneten sich durch eine große Unabhängigkeit von der umgebenden Luftfeuchtigkeit und ihr Schneeproduktionspotenzial nahe dem Gefrierpunkt aus.
In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Forschungsinstitut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) konnte das Schneezentrum Tirol den Kontakt zum Schweizer Unternehmen Bächler Top Track herstellen, einem weltweiten Anbieter von individuellen Lösungen in den Bereichen Schneebearbeitung und Beschneiung. Bächler Top Track war damals gerade sehr intensiv mit der Entwicklung neuer Beschneiungsmethoden beschäftigt, und das Tiroler Konzept passte genau zu diesen Anforderungen. Auf Grundlage einer Exklusivvereinbarung entwickelte Bächler Top Track den Tiroler Prototypen zur Serienreife weiter. Als „Limes“ feiert das Beschneiungssystem nun erste internationale Erfolge.
Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften eignet sich Limes hervorragend für den Einsatz in der Halle, wie zum Beispiel im „Alpincenter Hamburg-Wittenburg“, der längsten Skihalle der Welt. „Wo wir bisher 15 Beschneiungssysteme im Einsatz hatten, werden es in Zukunft nur noch zwei Limes sein. Einfachheit und Leistung des Systems sind konkurrenzlos“, beschreibt der stellvertretende Geschäftsführer Matthijs van Grieken seine Erfahrungen. Eine Limes-Beschneiungsanlage kann bereits ab minus 1 Grad eingesetzt werden und erzeugt in kurzer Zeit große Schneemengen. Die Konsistenz des Schnees ist mit trockenem Pulverschnee vergleichbar, der Schnee lässt sich gut bearbeiten und fühlt sich für Schifahrer oder Snowboarder wie traumhafter Naturschnee an. Dazu kommen niedrige Anschaffungs- und Energiekosten und ein bestechend einfaches Handling.
In Anerkennung des herausragenden Innovations- und Wertschöpfungspotenzials wurde „Limes“ mit dem renommierten „SWISS EXCELLENCE – Product Award“ ausgezeichnet und auf der Interalpin 2019 erstmals einem breiten Publikum vorgestellt.
Stimmen
Claus Dangel, CEO Bächer Top Track AG: „Die überwältigende Resonanz auf der Interalpin sowie der Swiss Excellence Award beweisen, dass wir mit ‚Limes‘ auf dem richtigen Weg sind. Zum überzeugenden Basisprodukt kommen modulare Ergänzungen und Nachrüst-Optionen, sodass sich Limes für vielfältige Einsatzvarianten empfiehlt.“
Frank Wille, TWF Wille Frank: „Als kleines Maschinenbauunternehmen liegt unser Schwerpunkt in Individuallösungen für Problemstellungen, die zu Beginn oft unlösbar erscheinen. Ich freue mich sehr über die konstruktive Zusammenarbeit mit einem der weltweit renommiertesten Hersteller von Beschneiungssystemen.“
Michael Rothleitner, Schneezentrum Tirol: „Im Schneezentrum Tirol entwickeln wir nicht nur neue Verfahren und Technologien zur Verbesserung von Schneeherstellung und Pistenmanagement, sondern unterstützen unsere Partner auch durch unser Netzwerk. Erfolgreiche Kooperationen wie diese zeigen, dass auch kleinere Unternehmen mit innovativen Ideen und Entwicklungen international erfolgreich sein können.“
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