Intelligente Entscheidungsfindung in der Chirurgie

Date 10.03.2025

Wie Datenanalysen unerfahrenen Chirurg:innen helfen können, bessere Entscheidungen zu treffen

Die Medizin entwickelt sich rasant weiter, und insbesondere die personalisierte Medizin gewinnt zunehmend an Bedeutung. In diesem Kontext widmet sich ein Forschungsprojekt am MCI | Die Unternehmerische Hochschule® dem Thema der datenbasierten medizinischen Entscheidungsfindung, speziell im Bereich der Behandlung von Kreuzbandverletzungen (ACL-Verletzungen). Ziel ist es, mithilfe von Datenanalysen die Entscheidungsprozesse in der medizinischen Praxis zu optimieren und so die Behandlungsqualität zu verbessern.

Datengestützte Entscheidungsfindung zur Optimierung der ACL-Behandlung

Ein zentrales Problem in der medizinischen Praxis ist die Variabilität in der Entscheidungsfindung bei der Behandlung von ACL-Verletzungen. Während erfahrene Chirurg:innen auf umfangreiche Fallkenntnisse zurückgreifen können, fehlt weniger erfahrenen Fachkräften oft eine fundierte Entscheidungsgrundlage. Genau hier setzt das Forschungsprojekt an: Durch die Analyse eines umfangreichen Datensatzes von etwa 500 Patient:innen sollen die Faktoren identifiziert werden, die bei der Entscheidungsfindung eine wesentliche Rolle spielen. Analysiert und dokumentiert werden dabei die Patientenmerkmale und die getroffenen Entscheidungen.

Praktische Relevanz und Auswirkungen

Das Projekt hat das Potenzial, die medizinische Praxis nachhaltig zu beeinflussen. Die Analyse zeigt auf, welche Faktoren die Behandlungsentscheidungen maßgeblich beeinflussen. Dadurch können Patient:innen von individuell optimierten Therapieansätzen profitieren. Besonders junge oder weniger erfahrene Chirurg:innen könnten durch das System gezielt unterstützt werden, um evidenzbasierte Entscheidungen zu treffen.

Beteiligte Partner und Zukunftsperspektiven

Das Forschungsprojekt wird in Zusammenarbeit mit Gelenkpunkt durchgeführt und von einem interdisziplinären Team betreut, bestehend aus Katarzyna Anna Stefanowicz, Florian Schneider, Bernhard Hollaus und Jasper Volmer. Die Studie läuft voraussichtlich bis Juni 2025.

Langfristig ist geplant, die Ergebnisse nicht nur für Gelenkpunkt nutzbar zu machen, sondern auch wissenschaftlich zu publizieren. Somit kann das gewonnene Wissen zur Weiterentwicklung der medizinischen Entscheidungsfindung beitragen und einem breiteren Fachpublikum zugänglich gemacht werden.

Mit dieser Forschung geht das MCI einen weiteren Schritt in Richtung innovativer und datengetriebener Medizin und leistet einen wertvollen Beitrag zur Optimierung der Patientenversorgung.

<p>Jasper Volmer beim Forum Technologie & Life Sciences © MCI / Aaron Heimerl</p>

Jasper Volmer beim Forum Technologie & Life Sciences © MCI / Aaron Heimerl

<p>Jasper Volmer beim Forum Technologie & Life Sciences © MCI / Aaron Heimerl</p>
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