VAGABUNDO – TINY HÄUSER

Date 04.03.2021

MCI Absolvent Andreas Müllner und sein Team definieren das Wohnen auf kleinem Raum neu: weniger Platz für mehr Freiheit

Wohnkonzept Tiny Haus von innen. ©Vagabundo Living GmbH

Andreas Müllner hat am MCI seinen Master in International Business & Management absolviert und 2020 gemeinsam mit seinen Freunden Luca Knipp (Architekt) und Michael Leitner (Wirtschaftsingenieur) das Start-up Vagabundo Living GmbH gegründet. Die Vision des jungen Teams ist es, nachhaltigen und bezahlbaren Wohnraum ohne Komfortverzicht zu ermöglichen. Mit der Idee zu den Tiny Häusern haben sie es geschafft, nachhaltiges Wohnen mit innovativer Raumgestaltung zu kombinieren. Die Tiny Häuser realisieren maximalen Wohnraum auf zwei Etagen bei minimalem ökologischem Fußabdruck, hoher Mobilität, und einem modernen Design mit offener Grundrissgestaltung. Im Mittelpunkt steht dabei immer der Nutzen für den Menschen, die Natur und die Gesellschaft. Das einzigartige Konzept von Vagabundo definiert nicht nur das Wohnen neu, sondern nimmt uns mit auf eine Reise des Umbruchs, in der festgefahrene Strukturen aufgebrochen werden. Am Ende der Reise steht eine Gesellschaft die Bedürfnisse wie Flexibilität und Unabhängigkeit mit Werten der Nachhaltigkeit und Gemeinschaft vereint.

Desiree Wieser vom MCI Entrepreneurship & Start-up Team hat sich mit Andreas Müllner über das Start-up unterhalten:

Wie ist die Idee zu den Tiny Häusern entstanden?

Nach mehreren Jahren beruflicher Erfahrung in verschiedenen Unternehmen und einer kritischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensplan, suchten wir nach einer neuen Herausforderung, die nicht nur für uns, sondern auch für Mensch und Umwelt einen Sinn ergibt. Bisher gnadenlos unterschätzt, ist die Klimakrise die größte Herausforderung dieses Jahrhunderts. Für den Klimawandel mitverantwortlich ist natürlich auch unsere Gewohnheit, auf großem Raum zu leben. Dieser Umstand wird nur leider kaum thematisiert. Aus unseren Überlegungen reifte die Idee für ein Tiny Haus. Kernpunkt war das gemeinsame Wohnen auf kleinem Raum, ohne Komfortverlust. Ein erster Entwurf unseres Architekten Luca überzeugte und begeisterte uns so sehr, dass wir unseren Fokus fortan auf die Gründung eines eigenen Unternehmens richteten.

Wie muss man sich die Bewohner/innen eines Tiny Hauses vorstellen? Wen spricht dieses Wohnkonzept an?

Es sind ganz unterschiedliche Menschen, mit den verschiedensten Motiven. In einem Tiny Haus zu wohnen ist zunächst keine Frage des Alters, sondern vielmehr eine Frage der persönlichen Einstellung und Interessen. Minimalisten z.B. wollen einfach mit weniger auskommen, bzw. sich vorzugsweise mit Dingen umgeben, die für sie einen Sinn haben. Freiheit und Flexibilität spielen natürlich auch eine Rolle - mit seinem Tiny Haus kann man schließlich umziehen. Nicht zuletzt kann auch die Finanzierung ein Kriterium für ein Tiny Haus sein. Ein großes Einfamilienhaus ist da schon eine ganz andere Hausnummer. Und wenn die erwachsenen Kinder aus dem Elternhaus ausgezogen sind, entsteht eine ganz neue Situation: ein großes Haus bindet viel Kapital. Aber genauso kann ein Tiny Haus die ideale Zwischenlösung oder zusätzlicher Wohnraum für weitere Personen sein, wenn man noch Platz auf dem eigenen Grundstück hat.

Auch für Menschen, die noch nicht dauerhaft in einem Tiny Haus leben möchten, sondern es als Wochenendhaus auf dem Land nutzen wollen, bieten sich tolle Möglichkeiten. Für Beherbergungsbetriebe kann der Einsatz von Tiny Häusern eine spannende Alternative sein, mit der sie ihren Gästen eine außergewöhnliche Unterkunft anbieten können.

Man kann also zweifellos behaupten, dass wir uns gegenwärtig im Wandel des Wohnens befinden. Dieser Veränderung können wir mit unseren Tiny Häusern gerecht werden.

Gab es einen Schlüsselmoment (Herausforderungen, Motivation, Erkenntnisse, etc.) für Sie/Ihr Team auf dem Weg von der Idee zum Start-up?

Herausforderungen und neue Erkenntnisse gab es viele. Unvorstellbar, wie oft wir unsere Pläne überarbeitet und neu justiert haben. Betroffen war davon fast immer unser kreativer Kopf und Architekt Luca. Das deutsche Baurecht machte leider so manche geniale Idee zunichte.

Besonders freut uns natürlich das ausschließlich positive Feedback zu unseren Plänen. Und auch wenn es sich nicht jeder vorstellen kann, ein solches Haus zu bewohnen, so sind durch die Bank alle begeistert. Das bestärkt uns in unseren Bestrebungen, nachhaltige und zukunftsorientierte Tiny Häuser zu fertigen. Gemeinsam mit Freunden etwas Eigenes entstehen zu lassen, ist natürlich auch eine großartige Sache.

Was würden Sie unseren Studierenden, die eine Idee haben und diese in die Tat umsetzen möchten, mit auf den Weg geben?

Wir würden Studierende eindeutig darin bestärken, beharrlich an der Umsetzung ihrer Idee zu arbeiten und sich nicht entmutigen zu lassen. Mit einer entsprechend positiven Einstellung wird man an den bevorstehenden Herausforderungen wachsen. Für jedes Problem wird es auch eine Lösung geben. Viele Aufgaben scheinen zunächst komplizierter, als sie schlussendlich sind. Unser Fazit: Einfach machen!

Vielen Dank für das Gespräch.

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