Synergie beim Europäischen Forum Alpbach

Date 08.09.2023

Euregio begrüßt europäische Universitäten und ruft zum Dialog für nachhaltige Zukunft

Die Veranstaltung "Dine & Discuss | Powering the Future" war eine dynamische interdisziplinäre Diskussion im Europäischen Forum Alpbach, die von der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino im Rahmen der Euregio-Tage ausgerichtet wurde. Unter dem Motto "Bridging Perspectives on Renewable Energy in Europe and the Alpine Region" brachte die Veranstaltung Expert:innen und Wissenschafter:innen aus den Regionen Tirol-Südtirol-Trentino und ihren führenden europäischen Hochschulallianzen zusammen: Aurora European University Alliance, vertreten durch Thomas Baumgartner; ECIU European Consortium of Innovative Universities, vertreten durch Maurizio Marchese und Mara Sartori; und Ulysseus European University, vertreten durch Siegfried Walch.

Nach einer kurzen Einführung in die jeweiligen Themen fand eine lebhafte und zum Nachdenken anregende Diskussion in einem "World Café"-Format statt. Zu den Teilnehmenden gehörten Mitglieder des Euregio Lab und Stipendiaten des Europäischen Forums Alpbach. Die Diskussionen waren innovativ, kontrovers und konstruktiv und ermöglichten es, unterschiedliche Perspektiven einzubringen und das Gespräch zu bereichern.

Die Veranstaltung umfasste drei interessante Diskussionsthemen, die jeweils von renommierten Forschenden geleitet wurden:

1.Gesellschaftliche Akzeptanz von Innovationen im Bereich der erneuerbaren Energien

Bohumil Frantal, Senior Researcher an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Palacky Universität Olomouc und Senior Research Scientist am Institut für Geonik, Tschechische Akademie der Wissenschaften, Brünn.

Wolfgang Streicher, Professor für Energieeffiziente Gebäude mit dem Schwerpunkt Erneuerbare Energien am Institut für Bauingenieurwesen und Materialwissenschaften, Universität Innsbruck.

Die Diskussionen hoben die Bedeutung einer effektiven Kommunikation, einer politischen Führung durch unterstützende Maßnahmen und eines sinnvollen Engagements in der Gemeinschaft hervor, um die breite Einführung von Innovationen im Bereich der erneuerbaren Energien zu fördern:

Effektive Kommunikation und Anreize: Die Teilnehmenden betonten die Schlüsselrolle einer effektiven Kommunikation bei der Förderung der Einführung von Innovationen im Bereich der erneuerbaren Energien. Durch eine klare Darstellung der wirtschaftlichen Möglichkeiten sowie anderer Vorteile und positiver Auswirkungen dieser Technologien können die Beteiligten zu einem Engagement motiviert werden.

Politische Führung und Unterstützung: In den Diskussionen wurde hervorgehoben, wie wichtig eine starke politische Führung ist, um den Übergang zu erneuerbaren Energien voranzutreiben. Die politischen Entscheidungsträger:innen müssen unterstützende Strategien und Vorschriften formulieren und umsetzen, die einen reibungslosen und effizienten Übergang ermöglichen.

Gemeinschaftliches Engagement und Dialog: Am World-Café-Tisch wurde auch die Bedeutung von Engagement der Gemeinschaft erkannt. Ein offener Dialog und kooperative Entscheidungsprozesse können Gräben überbrücken und Vertrauen zwischen den Beteiligten schaffen.

Generell müssen regionale und lokale Besonderheiten, Bedingungen und Erfahrungen bei der Planung neuer Energieprojekte und der Förderung von Beispielen guter Praxis berücksichtigt und hervorgehoben werden.

 

2.Das Potenzial wissenschaftlicher, technologischer und pädagogischer Fortschritte im Energiebereich

Maurizio Marchese, Vizerektor für die Entwicklung internationaler Beziehungen, außerordentlicher Professor für Informationstechnik und Informatik, Universität Trient.

Luigi Crema, Direktor Sustainable Energy Center, FBK Research Centre, Trento und Präsident von Hydrogen Europe Research, Brüssel.

Mauro Casotto, Direktor von Enabling Infrastructures bei Trentino Sviluppo, Trento.

In der Debatte ging es um die notwendigen Maßnahmen, die in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation durchgeführt werden müssen, um die moderne Welt in Verbindung mit Energieinnovationen zu unterstützen.

In der Bildung: In den nächsten Jahren wird es für Universitäten und Hochschuleinrichtungen von grundlegender Bedeutung sein, die Kompetenzen „Long Life Learners“ zu führen, weiterzuentwickeln und umzuschulen. Die Universitäten sollten ihren Studierenden innovative Lehrpläne mit neuen Bildungswegen und mehr Flexibilität bieten, um sich an die neuen Anforderungen anzupassen, auch an die im Zusammenhang mit Energie.

In der Forschung: In der Diskussion wurde deutlich, wie wichtig eine europaweite infrastrukturelle Zusammenarbeit ist, die sowohl von der Politik als auch von der Privatwirtschaft gefördert wird, um junge Forschende für den Energiesektor zu gewinnen.

In der Diskussion wurde die Notwendigkeit von Innovationen über den gesamten Entstehungsprozess hinweg hervorgehoben: von der Grundlagenforschung über die angewandte Forschung bis hin zur Gründungsphase. Folgende Punkte wurden hervorgehoben: Marktzugang, Vielfalt und Integration.

 

3.Die grüne Zukunft Europas durch innovatives Energiemanagement vorantreiben

Abdel Ganir Njikatoufon, Post-Doc Forschungsstipendiat an der Wirtschaftsfakultät der Universität Genua.

Angela Hofmann, Professorin für Prozess- und Energietechnik, Leiterin des Josef Ressel Zentrums, MCI | Die Unternehmerische Hochschule®

Die drei Diskussionsrunden spiegelten die große Komplexität des Themas wider, denn eine grüne Energiewende betrifft fast alle Bereiche des gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und technischen Lebens. Die Zahl der Lösungsansätze ist fast so groß wie die Zahl der Betroffenen, was in den kritischen und emotionalen Diskussionen deutlich wurde. Dennoch ließen sich aus den Diskussionen einige Notwendigkeiten ableiten, die im Plenum allgemeine Zustimmung fanden:

Klare und offene Kommunikation: Gerade wegen des komplexen Handlungsbedarfs ist eine klare Kommunikation und offene Diskussion die Grundlage für die Akzeptanz und den Erfolg der grünen Energiewende.  

Kostenwahrheit: Die Folgekosten des Klimawandels müssen weltweit in die Preisgestaltung von Produkten und Dienstleistungen, die auf fossilen Energieträgern basieren, einbezogen und für die Umsetzung von Umstellungsmaßnahmen genutzt werden (z.B. CO2-Steuer).

Sozialverträglichkeit: Die Umstellung auf erneuerbare Energieträger muss sozialverträglich gestaltet werden. Ärmere Länder, die vom Klimawandel besonders betroffen sind, müssen auch einen bezahlbaren Zugang zu den für die Energiewende notwendigen Ressourcen erhalten.

Da diese Diskussionen in einem "World-Café"-Format stattfanden, konnten sich die Teilnehmenden eingehend mit den Themen befassen und verschiedene Perspektiven austauschen. Die Forschenden brachten in jede Diskussion fundiertes Wissen ein, was die Gespräche sowohl anregend als auch aufschlussreich machte. Die Veranstaltung endete mit einem gemütlichen Beisammensein, bei dem die Teilnehmenden den Dialog bei Essen und Trinken fortsetzten. Diese Gelegenheit zum Networking zeigte die Fähigkeiten der Region und förderte effektiv die Zusammenarbeit zwischen den europäischen Universitäten. Letztendlich war die Veranstaltung ein durchschlagender Erfolg, der das Potenzial der Region aufzeigte und wertvolle Partnerschaften zwischen europäischen Institutionen förderte.

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Euregio "Dine & Discuss" beim Europäischen Forum Alpbach © MCI

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Euregio "Dine & Discuss" beim Europäischen Forum Alpbach © MCI

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Euregio "Dine & Discuss" beim Europäischen Forum Alpbach © MCI

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