Grüße aus Schweden

Christina Schlager ist Studierende des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit und verbringt ihr Auslandssemester in Schweden an der University of Gothenburg.

Warum haben Sie sich gerade für diese Partnerhochschule entschieden?

Die skandinavischen Länder haben mich, besonders wegen der schönen Landschaften und der einzigartigen Kultur, schon immer fasziniert. Schweden ist mir auch während des Studiums am MCI oft als ein sehr fortschrittlicher Wohlfahrtsstaat mit einem modernen Sozialsystem untergekommen, der in der Gleichstellung der Geschlechter im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern weit vorne ist. Als ich gesehen habe, dass die University of Gothenburg eine Partneruniversität ist, habe ich genauer recherchiert und war sofort von der Idee begeistert, dort mein Auslandssemester zu absolvieren.

Wie gefällt Ihnen die Universitätsstadt? Wie erleben Sie die Kultur des Gastlandes?

Göteborg ist eine sehr abwechslungsreiche Stadt mit viel Grün und Natur. Schwed:innen wirken im ersten Moment oft distanziert, sind aber freundlich. Sie sind auch bekannt dafür gut Englisch zu sprechen, was ich bestätigen kann und den Umgang erleichtert. Göteborg hat viele Student:innen und vor allem viele Austauschstudent:innen. In meinen Kursen waren hauptsächlich internationale Student:innen, wodurch ich mit Personen aus Schweden eher weniger in Kontakt gekommen bin.

Sonst ist Göteborg, wie Schweden allgemein, relativ teuer und ich musste mir mein Geld sehr gut einteilen. Der Zuschuss von Erasmus hat für die Miete im Studierendenheim ausgereicht. Sonst sind aber auch noch die hohen Kosten für Lebensmittel und vor allem Restaurants und Cafés zu beachten. Da ich Geld angespart hatte, habe ich auch die Möglichkeit gehabt, das Land ein wenig zu erkunden. Ich habe Stockholm und Malmö besucht und war auch in Dänemark, was ich sehr empfehlen kann.

Wo sehen Sie die größten Unterschiede zwischen Ihrer Gastuniversität und dem MCI?

Während es am MCI viele verschiedene Kurse mit wenigen ECTS gibt, werden an der University of Gothenburg Kurse mit 15 oder 7,5 ECTS angeboten. Ich habe in meinem Auslandssemester drei verschiedene Kurse besucht: Gender Studies, Politikwissenschaften und Soziale Arbeit.

Wie ist es, während COVID-19 ein Auslandssemester in Göteborg/Schweden zu absolvieren?

Obwohl in Schweden Geschäfte und Gastronomie immer offen hatten, waren zu Beginn meines Auslandsaufenthaltes die Vorlesungen alle online. Im Oktober hatte ich ein paar Mal die Möglichkeit, Seminare am Campus zu besuchen, dies war aber nicht verpflichtend. Ab Anfang November waren alle Vorlesungen und Seminare am Campus, worüber ich sehr froh war.

Ich war froh, die Möglichkeit zu haben, neben den Vorlesungen auch meine Freizeit genießen zu können und in ein Café zu gehen oder ein Museum zu besuchen. Schweden hatte im Vergleich zu den meisten europäischen Ländern einen anderen Umgang mit Covid gewählt. Die Fallzahlen waren in Schweden immer deutlich niedriger als in Österreich. Zu Winterbeginn sind die Zahlen aber in beiden Ländern gestiegen. Während es in Österreich wieder einen Lockdown gab, wurden in Schweden keine Maßnahmen wie z.B. eine Maskenpflicht eingeführt und alles blieb offen. In Bezug auf die steigenden Fallzahlen habe ich mich aber teilweise unsicher gefühlt, wenn in öffentlichen Verkehrsmitteln niemand eine Maske getragen hat und nie kontrolliert wurde, ob jemand getestet, geimpft oder genesen ist.

Was war bislang die größte Herausforderung während Ihres Auslandssemesters?

Da mein Semester schon Ende August begann, konnte ich einen schönen Spätsommer/Herbstbeginn in Göteborg erleben. Die restliche Zeit war es leider sehr verregnet, was typisch für Göteborg ist und sich leider auch auf meine Stimmung ausgewirkt hat. Es ist auch nicht zu unterschätzen, dass es im Winter erst sehr spät hell und sehr bald dunkel wird, was für mich teilweise sehr herausfordernd war. Ich habe versucht die wenigen Sonnenstunden so gut es geht auszunutzen und jeden Tag Zeit draußen zu verbringen.

Abschließend kann ich sagen, dass mein Auslandssemester in Göteborg eine gute Erfahrung war.