uptraded – BIG NEWS

Date 07.02.2022

MCI Alumna Anna Greil gewinnt größten Wettbewerbs im Bereich Social Entrepreneurship in Österreich – den Coca Cola Get Active Social Business Award

Anna Greil ist Absolventin des Bachelorstudiums Business & Management der Unternehmerischen Hochschule®. Schon im vergangenen Dezember hat sie den ersten Platz bei der aws First Pitch Night 2021 erreicht und nun konnte sie den Coca Cola Get Active Social Business Award holen.

Thomas Stöckl, Studiengangsleiter des Bachelorstudiums Business & Management, hat sich mit Anna unterhalten.

  • Wie kam es zur Idee zur Gründung von uptraded?

Die Idee entstand am Strand in Portugal. Während des Auslandsemesters in Lissabon haben meine Studienkollegen Lauran und Bruno an einer Geschäftsidee für einen Entrepreneurship Kurs getüftelt. Nach eindringlicher Beschäftigung mit der secondhand Branche endeten sie nach ca. drei Monaten mit dem Geschäftskonzept „Second Brand“, welches das erste Modelabel für „rebranded“ secondhand Kleidung darstellte. Sie mochten die Idee aber hatten in Interviews mit secondhand Läden herausgefunden, dass diese schwierig zu skalieren wäre. Während einer Surfsession entschlossen sie zwei Wochen vor der Abgabe, alles zu verwerfen, was sie bis zu diesem Zeitpunkt erarbeitet hatten. Noch am gleichen Tag entstand „Tradl“, eine Swipe & Match Plattform für secondhand Kleidung. Nach einer erfolgreichen Endpräsentation und super Feedback waren sie so motiviert, dass sie spontan entschieden, die Idee umzusetzen.

Kurz danach rief mich Bruno an und meinte, dass ich der perfekte „Match“ für die Geschäftsidee wäre. Noch selbst im Auslandssemester in Neuseeland und einer Praktikumszusage für das kommende Jahr entschied ich mich gegen das Praktikum und stieg ins Team ein. Mit vollgeladenen Batterien und einer Geschäftsidee im Gepäck kehrten wir von unseren Auslandsemestern in die Heimat zurück und widmeten uns Vollzeit unserer nächsten Reise – der Startup Reise.

  • Was ist dir als Unternehmerin besonders wichtig?

Impact, Wachstum und Spaß – das ist mir als Unternehmerin am wichtigsten. Während meines Studiums am MCI war mir der Begriff „Impact Entrepreneurship“ nicht einmal bekannt. Aber jetzt kann ich sagen, dass ich nie wieder in einem anderen Bereich arbeiten will. Mir ist es superwichtig, dass mein Unternehmen zu einer besseren Welt beiträgt und das ist auch das, was mich langfristig motiviert. Auch bei uptraded, oder vor allem bei uptraded, ist der Impact Gedanke für mich das wichtigste. Bis vor drei Jahren war ich selbst Teil des Problems. Mittlerweile fühle ich mich dazu verpflichtet, das Problem der Modeindustrie zu lösen. Ich bin davon überzeugt, dass kollaborativer Fashion Konsum für uns als Individuen und für unsere Umwelt ein enormes Potential aufweist. Diese Vision „Fashion gemeinsam nachhaltig zu machen“ verfolgen wir auch bei uptraded.

Ich bin ein sehr wissbegieriger Mensch und darum ist es mir auch im Unternehmertum wichtig, persönlich zu wachsen. In meiner Zeit bei uptraded gab es unendlich viele Situationen, bei denen ich aus meiner Komfortzone raus musste. Im Nachhinein waren dies die besten Momente in den letzten zwei Jahren. Persönlich zu wachsen und auch das Team und das Startup wachsen zu sehen, war und ist für mich eine wahre Erfüllung.

Zuletzt ist es mir auch wichtig, Spaß am Unternehmertum zu haben. Laut einer Statistik scheitern neun von zehn Startups. Betrachtet man also diese Erfolgswahrscheinlichkeit, denke ich, dass es superwichtig ist, dass vor allem die Reise Spaß macht.

  • Inwiefern hat dir dein Studium Business & Management beim Aufbau für uptraded geholfen? Hat dich das Studium auf die Selbständigkeit vorbereitet?

Mein Studium Business & Management am MCI hat mir definitiv beim Aufbau von uptraded geholfen. Zuerst einmal habe ich durch das MCI meine zwei Mitgründer kennengelernt, die mir diese Reise überhaupt ermöglicht haben. Vor allem Bruno hatte einen maßgeblichen Einfluss auf mein persönliches Wachstum und meine „Vorbereitung für die Selbstständigkeit“.

Natürlich hat das MCI mich auch fachlich darauf vorbereitet. Der Studiengang Business & Management ist sehr breit gefächert und man bekommt in sehr vielen Bereichen der Wirtschaft einen guten Einblick. Genau das also, dass man als Allrounder arbeiten kann, hat mir beim Aufbau von uptraded extrem geholfen. Durch das Studium war es möglich, gleichzeitig das Marketing zu leiten, die Finanzen zu managen, neue Leute einzustellen, das Unternehmen nach außen zu vertreten usw. Auch die unzähligen Gruppenarbeiten und Präsentationen am MCI haben bestimmt ihre Wirkung gehabt.

  • Was waren die größten Herausforderungen auf deinem Weg in die Selbstständigkeit?

Auf meinem Weg zur Selbstständigkeit gab es ehrlich gesagt – laut meiner subjektiven Wahrnehmung – wenig wirklich große Herausforderungen. Ich hatte das Glück von Anfang an unglaublich tolle Menschen in meinem Team zu haben und somit war jede Herausforderung, die sich uns stellte, nur eine minimale Hürde für uns. Ohne Herausforderungen wäre es ja auch langweilig.

Mit dem Team steht und fällt, meiner Meinung nach, alles. Mein Team hat mich von Anfang an dabei unterstützt, den Mut zu finden, meine Stärken zu nutzen, die Motivation aufrechtzuerhalten und Spaß an der ganzen Sache zu haben. Jetzt im Nachhinein würde ich sagen, dass die größte Herausforderung bei einem Startup nicht ist, wie man an finanzielle Mittel kommt oder Kund:innen anspricht, sondern wie man das perfekte Team findet. Das Team ist der grundlegende Faktor. Ich glaube, alle Herausforderungen können gemeistert werden, wenn man ein wirklich gutes Team hat.

  • Hast du noch einen Tipp für unsere Studierenden, die jetzt darüber nachdenken ein Startup zu gründen?

Einfach machen! Denkt nicht zu lange darüber nach, sondern probiert es einfach aus. Das Studium bietet den perfekten Rahmen, um sich in einem ersten Startup-Projekt zu versuchen. Man hat noch die Unterstützung vom MCI im Hintergrund, man hat als Student:in noch weniger Verpflichtungen (finanziell usw.) oder wohnt eventuell sogar noch zu Hause. Man kann auch nicht früh genug mit dem Unternehmertum anfangen und darum finde ich, dass spätestens im Studium der perfekte Zeitpunkt gekommen ist.

Weitere Tipps, die den Start erleichtern: Holt euch Studienkolleg:innen dazu – im Team geht es viel leichter und bewerbt euch für Unterstützungsprogramme (z.B.: Startup.Tirol Innc Programm etc.).

  • War es schwierig, an Förderung bzw. Unterstützungen für dein Projekt zu kommen? / Wie hast du den Coca Cola Get Active Social Business Award erhalten?

Zu Beginn wirkte es auf mich sehr schwierig, an Förderungen oder Unterstützungen zu kommen. Wenn man sich aber Schritt für Schritt hinaufarbeitet, ist es gar nicht mehr so schwierig. Wir haben auch ganz klein gestartet mit Unterstützungen von ein paar Hundert oder Tausend Euro und konnten mit der Zeit dann aber auch größere Finanzierungen sichern.

Wenn man scheitert, ist es superwichtig, dass man einfach dranbleibt, daraus lernt, die Kritik annimmt und es noch einmal versucht. Die Kritik ist (fast) immer gerechtfertigt und weist lediglich auf Blindspots hin, die noch besser durchdacht werden müssen. Bei uns haben viele Dinge nicht beim ersten Mal geklappt, aber wir haben nie aufgegeben, die Kritik immer eingearbeitet und somit können sich die Ergebnisse nun auch sehen lassen.

Genau gleich war es beim Coca Cola Get Active Social Business Award. Bei den Vorbereitungs-Workshops des Awards bekamen wir ziemlich harte Kritik auf viele Punkte unserer Idee. Ich glaube, es waren mehr als 15 Seiten Feedback, die ich von diesem Workshop-Wochenende mitgenommen habe. Alle Kritikpunkte wurden intern diskutiert, erneut evaluiert und in das Geschäftsmodell eingearbeitet. Nur weil wir uns dieses Feedback so zu Herzen genommen haben und allgemein immer offen für Kritik sind, ist das Businessmodell von uptraded mittlerweile sehr stimmig. Mit einem ausgezeichneten Team, der richtigen „Lerneinstellung“, einem stimmigen (und sinnvollen!) Businessmodell, das extrem harte Arbeit voraussetzt und der richtigen Motivation ist es schließlich auch nicht allzu schwierig an Förderungen und Unterstützungen zu kommen.

Im Gespräch ist es schon oft aufgekommen, wie wichtig mir mein Team ist. Trotzdem noch an dieser abschließenden Stelle: Großes Danke an mein Team, ohne euch wäre nichts davon möglich gewesen.

Liebe Anna, danke für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg mit uptraded!

<p><em>Business & Management Alumna Anna Greil, Gründerin von uptraded. </em><span style=© Victor Malyshev

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Business & Management Alumna Anna Greil, Gründerin von uptraded. © Victor Malyshev

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