CAREVALLO – WEIL JEDES PFERD EINZIGARTIG IST!

Date 16.04.2021

Absolventin Isabel Atzinger und ihr Team erzeugen individuelles Pferdefutter

Isabel Atzinger, BA ist Absolventin des Bachelorstudiums Wirtschaft & Management for Professionals und ebenso passionierte Reiterin sowie langjährige Trainerin. Sie hat selbst einen Pferde-Pensionsstall geleitet und ist geprüfte Ernährungsberaterin für Pferde. Mit Carevallo hat sie ihren absoluten Traum zum Beruf gemacht und arbeitet tagtäglich mit den wundervollsten Tieren dieser Welt zusammen.

Gemeinsam mit ihrem Partner Benjamin hat sie Carevallo gegründet. Benjamin unterstützt Isabel in allen technischen Belangen. Dadurch konnten sie ihre eigene Manufaktur hier in Tirol aufbauen.

Bernd Kirschner, Studiengangsleiter des Bachelorstudiums Wirtschaft & Management for Professionals, hat sich mit Isabel unterhalten.

  • Wie kam es zur Idee zur Gründung von Carevallo?

Die Ideengeberin für Carevallo ist meine Irish Tinker Stute Mandy. Vor etwa 10 Jahren hat sie sich am ganzen Körper wund gescheuert. Es folgten Untersuchungen, Allergietests, viele Tierarztbesuche, aber die Ursache wurde nicht gefunden. Zusatzfutter, das Verwenden von Lotionen – nichts hat geholfen. Nachdem ich viel Zeit in das Thema Pferdefütterung investiert, zahlreiche Studien gelesen, Fachliteratur durchwälzt hatte und die Fütterung über Monate nach und nach getestet und adaptiert habe, trat der langfristige Erfolg ein. Das Problem lag in der falschen Fütterung, die Lösung in einer bedarfsgerechten, individuell für Mandy erstellte Futterration. Meine Stute Mandy scheuerte sich nicht mehr – und hat es bis heute nicht mehr getan. Mittlerweile ist sie 29 Jahre alt und für ihr Alter top fit. Als Pferdetrainerin und ehemalige Leiterin eines Pferdestalls wusste ich, dass auch andere Pferdebesitzer solche Probleme haben und als heutige Ernährungsberaterin ist mir klar, wie viele dieser Probleme wir tatsächlich über eine individuelle Fütterung vermeiden und beheben können. Und weil es europaweit keinen Futtermittelhersteller gab, der für jedes Pferd eine individuelle Futtermischung erstellt, habe ich mit Unterstützung meines Partners Benjamin, Carevallo 2018 gegründet.

  • Was ist dir als Unternehmerin besonders wichtig?

Mir ist es wichtig auch soziale Verantwortung zu übernehmen, Qualität in den Vordergrund zu stellen und auf Nachhaltigkeit sowie Regionalität zu achten. Nicht umsonst lautet unsere Mission die Pferdefütterung für Pferde gesünder, für Reiter einfacher und für die Umwelt nachhaltiger zu gestalten. Leider beobachtet man allzu oft, dass reines Green-Washing betrieben wird, um sein Image aufzuwerten. Wir wollen hingegen wirklich etwas bewegen und starten nun unser erstes eigenes Baumprojekt im Stubaital. Wir helfen den Schutzwald im Stubaital aufzuforsten, indem wir kleine Tannenbäume pflanzen. Neben diesem größeren Projekt ist es für uns selbstverständlich in allen Unternehmensprozessen auf Nachhaltigkeit zu achten – unsere 100% Papierverpackung ist nur ein kleiner Teil davon.

In Zeiten der Pandemie ist es außerdem auch für sämtliche Therapeuten im Bereich der pferdegestützten Therapien für Menschen mit besonderen Bedürfnissen besonders schwer. Deshalb haben wir im Rahmen unseres Crowdfundings eine Spendenaktion für Therapiepferde gestartet. Jeder kann mitmachen und helfen, Therapie mit Pferden auch nach der Pandemie zu ermöglichen! Das ist uns ein persönliches Anliegen.

  • Inwiefern hat das Studium Wirtschaft & Management beim Aufbau für Carevallo geholfen? Hat dich das Studium auf die Selbständigkeit vorbereitet?

Das Studium am MCI hat mich durchaus auf die verschiedenen Themenfelder einer Unternehmerin vorbereitet. Ich wusste, wo ich mich erkundigen muss, wo ich nachschauen kann und vor allem kannte ich mich bereits im Bereich Finanzen, Marketing etc. aus. Auch wenn es natürlich etwas völlig Anderes ist, etwas im Studium zu bearbeiten und dann wirklich ein Unternehmen zu gründen. Jedenfalls bin ich froh, mich für das Studium am MCI entschieden zu haben, weil hier der Ansatz schon sehr praxisorientiert ist.

  • Was waren die größten Herausforderungen auf eurem Weg in die Selbstständigkeit?

Das ist wirklich schwer zu beantworten, weil es als Unternehmer täglich Herausforderungen gibt, die es zu bewältigen gilt. Die eine größer, die andere kleiner, aber bewältigen musst du sie alle – und das tust du auch. Ich denke, die Gründung an sich war eine Herausforderung. Für ein Start-Up eine ständige Herausforderung stellt natürlich auch die Finanzierung dar. Denn wenn es niemanden gibt, der dasselbe Produkt hat wie du, dann gibt es auch keine Branchenzahlen, keine Vergleiche, etc. – keine Zahlen auf die sich bspw. Banken verlassen können. Doch an jeder Herausforderung wachsen wir!

  • Hast Du noch einen Tipp für unsere Studierenden, die jetzt darüber nachdenken ein Startup zu gründen?

Du musst für deine Idee brennen! Nur so hast du das Durchhaltevermögen, Tag für Tag für deinen Traum zu kämpfen, viel Arbeit und damit meine ich wirklich viel Arbeit in die Idee zu stecken um das Unternehmen auch erfolgreich zu machen. Ich persönlich musste feststellen, dass viele Personen eine rosarote Brille tragen, wenn es darum geht, ein Start-Up zu gründen. Man denkt an fancy Partys, viel Geld,... die Realität sieht allerdings anders aus. Ein Start-Up ist ein Risiko und bedeutet in erster Linie viel harte Arbeit! Daher ist es ratsam im Team zu gründen, um sich gegenseitig supporten zu können, zu motivieren! Ich würde mich vorher mit anderen Gründern austauschen – mit erfolgreichen, aber auch mit jenen, die gescheitert sind. Einfach um einen realistischen Blick drauf zu haben. All jenen, denen es bewusst ist, dass es viel Arbeit bedeutet, würde ich raten – macht es! Macht es unbedingt, weil ihr Tag für Tag lernt, euch enorm weiterentwickeln könnt und es unendlich viel Freude und Spaß bereitet, seine Idee in die Welt zu tragen und damit Leuten (und in meinem Fall Pferden) ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern!

  • War es schwierig, an die Startup-Förderung zu kommen?

Die Förderlandschaft in Österreich ist kaum überschaubar und wir haben erstmal eine Phase der Einarbeitung benötigt, um die richtigen Fördermöglichkeiten für uns zu finden. Vor Corona gab es eine vielfältige Auswahl an Förderungen – mit der Pandemie ist die Anzahl möglicher Förderungen leider drastisch gesunken. Förderungen wurden umgeschichtet auf "Covid-19-Förderungen". Da wir allerdings ein junges Unternehmen sind und wachsen müssen, gelten die aktuellen Maßnahmen nicht für uns. Aus diesem Grund haben wir uns überlegt, wie wir uns anders finanzieren können und sind auf die Idee gekommen eine Crowdfunding-Kampagne zu starten. Seit Ende März läuft nun unsere Startnext-Kampagne und bisher sehr erfolgreich! Im Rahmen der Kampagne haben Reiter aber vor allem auch Nicht-Reiter die Möglichkeit, uns als Tiroler Start-Up zu unterstützen und zu fördern.

Liebe Isabel, danke für das Gespräch und viel Erfolg mit eurer Kampagne!

<p><em>Isabell Atzinger und ihr Pferd Mandy. Foto: Carevallo - photosarti.at</em></p>

Isabell Atzinger und ihr Pferd Mandy. Foto: Carevallo - photosarti.at

<p><em>Isabell Atzinger und ihr Pferd Mandy. Foto: Carevallo - photosarti.at</em></p>
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