Covid-19 beschert turbulente Zeiten während des Auslandsjahres

Date 14.05.2020

Unser Master Student Tobias Kirchebner berichtet aus den USA

 

Tobias Kirchebner genießt seine Studienzeit in den USA. Foto: Tobias Kirchebner
Tobias Kirchebner genießt seine Studienzeit in den USA. Foto: Tobias Kirchebner

Tobias Kirchebner hat sich der Herausforderung „Double Degree“ gestellt. Der Doppelabschluss beinhaltet eine intensive transatlantische Ausbildung durch ein einjähriges Auslandsstudium im zweiten Studienjahr an unserer Schwesteruniversität in Omaha, Nebraska. Seit August 2019 verweilt Tobias in den USA. Während seine drei Kommilitonen wegen Covid-19 in ihre Heimatländer zurückkehrten, hat sich Tobias entschieden, in den Staaten zu bleiben. Wie sein aktuelles Studentenleben aussieht, verrät er hier:

Was hat dich dazu bewogen den Double Degree an der UNO zu machen?

Als ich das erste Mal von der Möglichkeit hörte, ein Jahr in den USA zu studieren, war ich sofort davon begeistert. Während meines Bachelorstudiums hatte sich kein Auslandsaufenthalt ergeben und, nicht nur die Vorstellung ein Jahr im Ausland zu studieren, sondern auch noch die Chance zu bekommen, einen weiteren Abschluss machen zu können, hörte sich für mich einfach perfekt an. Sowohl das Curriculum, als auch die Freude am Abenteuer haben mich zu diesem Schritt in die Ferne bewogen. Dieses Programm ermöglichte es mir mein Wissen zu erweitern, als auch an neuen Herausforderungen weiter zu wachsen und zu reifen.

Wie hat dir die erste Zeit in den USA gefallen?

Die erste Hälfte von meinem Aufenthalt in den USA war geprägt von unzähligen schönen Momenten. Angefangen von meiner abenteuerlichen Wohnungssuche über die Eingewöhnungsphase in Omaha und zur gelungenen Orientierung an der Universität, bis hin zu den beinahe unzähligen Kontakten mit den unterschiedlichsten Menschen, die ich unterwegs kennenlernen durfte. Selbstverständlich war es möglich, die wenige freie Zeit für die ein oder andere Reise zu nutzen. So machte ich mich beispielsweise auf den Weg und besuchte einen Studienfreund in seinem Auslandssemster auf Hawaii. Gemeinsam mit anderen Freunden machte ich verschiedenste Citytrips mit dem Auto und glücklicherweise konnten noch Freunde von zuhause mich besuchen, bevor sich die ganze Welt auf den Kopf stellte und alle weiteren Reisen unmöglich machte. Auch wenn sehr viel mehr geplant gewesen wäre, bin ich doch unsagbar froh, dass ich angesichts der aktuellen Lage noch so viele schöne Erinnerungen sammeln durfte.

Weshalb hast du dich trotz Covid-19 dazu entschieden, in den USA zu bleiben?

Diese Entscheidung habe ich wahrscheinlich unbewusst bereits in Innsbruck getroffen als ich mir Gedanken über meine Wohnsituation gemacht habe. Damals konnte ich allerdings noch gar nicht wissen, welchen Einfluss dies auf mich haben würde. Anders als meinen Studienkollegen habe ich mich dazu entschlossen, außerhalb des Uni-Campus zu wohnen und nicht mit ihnen ins Studentenheim zu ziehen. So ergab sich schließlich nach einigen Zwischenlösungen die wunderbare Möglichkeit in ein privates Wohnhaus zu ziehen. So wohne ich jetzt in einem Haus mit Garten, welches ich mir mit einem hilfsbereiten Mitbewohner und einer lebhaften Katze teile. Trotz allem war es keine leichte Entscheidung, gegen den Strom zu schwimmen und hier zu bleiben. Das wurde mir so richtig bewusst, als ich meine Kommilitonen auf den Flughafen brachte und mich dort von ihnen verabschiedete. Ich habe mich sehr oft gefragt, ob meine Entscheidung die richtige war, oder ob ich nicht doch auch besser die Heimreise antreten hätte sollen. Viele meiner Freunde haben mich auf meine Situation hier in den USA angesprochen und es wurde mir irgendwann klar, dass ich diese Entscheidung für mich treffen muss und sie mir niemand abnehmen kann. Dieser Moment ist mittlerweile schon zwei Monate her und ich bin immer noch sehr froh, mich so entschieden zu haben. Zudem ermöglicht Omaha durch die weitläufige Bauweise, trotz Corona-Krise, sehr viele Freiheiten. So bestand auch die Möglichkeit, als Ausgleich zu meinen Verpflichtungen, zahlreiche Rennradtouren zu machen und somit meine Umgebung nochmals besser kennenzulernen. Auf diesem Weg konnte ich meine ursprünglichen Pläne, wenn auch anders als gedacht, weiterverfolgen und wenn alles klappt, werde ich meine Heimreise Anfang Juni antreten. So nähert sich langsam mein abenteuerliches Double-Degree Programm, zwar unter etwas anderen Umständen, aber dennoch erfolgreich einem guten und zufriedenstellenden Ende.

Wie hat sich dein Studentenleben seit Covid-19 verändert?

Am spannendsten ist wohl, dass sich mein Studentenleben in Hinblick auf meine Verpflichtungen an der Universität überhaupt nicht verändert hat. Glücklicherweise konnte ich sämtliche Kurse online von zuhause aus abschließen und, um für meine Masterarbeit weiter zu recherchieren, ist vor allem ein Internetzugang erforderlich. Obwohl meine physische Anwesenheit hier für meinen Abschluss an der University of Nebraska, Omaha nicht notwendig gewesen wäre, war es aufgrund der Zeitverschiebung und der vielen erforderlichen Gruppenarbeiten viel einfacher die Kurse vor Ort abzuschließen. Schlussendlich habe ich die dadurch gewonnene, freie Zeit dazu genutzt, mich voll auf das Studium zu konzentrieren und so freut es mich, dass ich alles zu meiner vollsten Zufriedenheit abschließen konnte.

Ich bin froh und sehr dankbar, dass sich alles so gut gefügt hat und ich rückblickend schon sagen kann, dass es eine gute Entscheidung war, in Omaha zu bleiben. Es bleibt die Erkenntnis, eine ganz besondere Erfahrung in einer einzigartigen Zeit gemacht zu haben!

Kontakt
FH-Prof. Dr. Peter J. Mirski | Leiter Department & Studiengang Bachelorstudiengang Management, Communication & IT
Prof. Dr. Peter J. MirskiHead of Department & Studies
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