Obwohl viele von uns sich aktuell in einem Lockdown befinden und daher nicht mehr so reisen können wie früher, wird dies irgendwann ein Ende haben und wir werden unser tägliches Leben wieder aufnehmen können. Wenn es dann soweit ist, dann werden sich viele auf die Gelegenheit freuen im Ausland zu studieren oder einen Job im Ausland anzunehmen.
Es kann so aufregend sein, sich auf eine Auslandsreise vorzubereiten. Die ganzen YouTube-Videos oder Bücher und Websites die man über das geplante Reiseziel durchstöbert. Man denkt über all die Dinge nach, die bei der Ankunft auf einen warten – vor allem denkt man an die zahlreichen potentiellen Erlebnisse. Was viele jedoch versäumen, ist der Beginn des Aufbaus eines Unterstützungsnetzwerks, noch bevor man sich auf die Reise begibt.
Im Allgemeinen leiden die meisten in den ersten Monaten nach dem Umzug unter Übergangsstress. Man nennt dieses Gefühl auch Kulturschock. Das ist die Zeit, in der unsere alten Wege erfolgreich zu sein nicht mehr funktionieren. Oftmals kann die Art und Weise, wie die neue Kultur Erfolg definiert, anders und unerwartet sein. Es wird schwierig zu bestimmen, wie wir unser Verhalten und unsere Handlungen anpassen müssen, um erfolgreich zu sein. Dies kann bei vielen Menschen unter anderem zu Depressionen und einem Gefühl der Isolation führen. Es kommt sehr häufig vor, dass Menschen, die im Ausland arbeiten, das Gefühl haben "zum Scheitern verurteilt zu sein". Diese Erfahrung ist bei Studenten, die im Ausland studieren, nicht viel anders.
Oftmals ist das „Einschließen“ und der Versuch sich von der „gefährlichen“ Welt zu isolieren die erste Reaktion auf dieses Gefühlschaos. In vielen Fällen kann dies sogar dazu führen, dass das Auslandsstudium oder der neue Job vorzeitig beendet werden. Das ist bedauerlich, denn auf der anderen Seite des Kulturschocks wartet nicht nur ein tieferes Verständnis für diese neue Kultur, sondern, was noch wichtiger ist, er führt uns auch zu einem tieferen Verständnis über uns selbst.
Was kann man also tun, um einen erlebten Kulturschock zu überwinden? Mein Tipp in diesem Fall: Sich engagieren. Bevor man umzieht, sollte man Clubs oder Gruppen oder andere soziale Aktivitäten ausfindig machen, welche einem unter Leute bringen werden. Für mich reichte dies vom Beitritt zu Serviceclubs bis hin zum Beitritt des Veranstaltungsplanungsausschuss der Schule meines Sohnes. Auch etwas so Einfaches wie der Beitritt zu einer Gruppe wie Internations.org, einer globalen Online-Gemeinschaft, die monatliche Face-to-Face-Treffen in Städten auf der ganzen Welt veranstaltet, kann immens hilfreich sein. Jedes Mal, wenn ich umziehe, nehme ich Kontakt auf oder suche nach Veranstaltungen, entweder vor meinem Umzug oder innerhalb der ersten sechs Wochen. Das ist die Zeit, in der ich mich immer noch sehr über meinen Umzug freue und immer noch daran interessiert bin, mich zu engagieren. Dann, wenn der Kulturschock einsetzt und ich mich nur noch unter einer Decke verstecken und weinen möchte, gibt es etwas in der Außenwelt, das mich dazu bringt mich zu engagieren. Zu einem Clubtreffen zu erscheinen oder einfach nur für "5 Minuten" zu einer Veranstaltung zu gehen (was in der Regel länger ausfällt), kann helfen die negativen Auswirkungen des Kulturschocks zu mindern.
Es kann schwierig sein, neue Menschen aufzusuchen und Gruppen beizutreten, in denen man niemanden kennt, aber es ist unerlässlich, da es nicht nur hilft, die schweren Zeiten zu überstehen, sondern auch einen Einblick in die Kultur der neuen Heimat gibt.
Ein Auslandsaufenthalt trägt zur persönlichen Weiterentwicklung bei und ermöglicht Erlebnisse, welche man nie vergisst. Foto: (c) pexels.com - Andrea Piacquadio
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