Forschungsprojekt SUNrise

Date 21.01.2025

Forschungsprojekt von Prof. Dr. Antje Bierwisch, INTERREG, co-finanziert durch die Europäische Union

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Handwerk sehen sich mit einer Vielzahl von komplexen Herausforderungen konfrontiert: digitale Transformation, der Fachkräftemangel und insbesondere die Bewältigung des Klimawandels und der Energiekrise erfordern von den Unternehmen innovative und nachhaltige Lösungen. Gleichzeitig sind sehr viele KMU im Handwerk mit der Frage der Unternehmensübergabe konfrontiert.

Studien belegen, dass die nachfolgenden Generationen zwar erkannt haben, wie wichtig Nachhaltigkeit und Innovation für die Sicherung der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit von KMUs im Handwerk sind, dennoch fehlen Wissen und Kompetenzen, wie innovative und nachhaltige Lösungen und Geschäftsmodelle erfolgreich entwickelt und umgesetzt werden können.

Projektziele:

  • Unternehmer: innen zeigen, wie sie bestehende Geschäftsmodelle in KMU des Handwerks nachhaltig transformieren können. Dafür werden erprobte Methoden und Werkzeuge in einem klaren Prozess vorgestellt.
  • Handlungsempfehlungen für intermediäre Organisationen, Ausbildungen und die Politik entwickeln, damit zukünftige Unterstützungsangebote die Bedürfnisse besser berücksichtigen.

Zu Beginn des Projektes werden bestehende Methoden zur nachhaltigen Geschäftsmodellentwicklung gesammelt und analysiert, um deren Eignung für KMUs zu bewerten. Viele dieser Methoden sind ursprünglich für größere Unternehmen konzipiert, deshalb werden diese an die speziellen Anforderungen von KMUs im Handwerk angepasst.

Mit dieser Basis wird eine Tool-Box erstellt, die junge Unternehmer:innen unterstützt und deren Kompetenzaufbau fördert. Diese Tool-Box wird gemeinsam mit der Target Group in den beteiligten Regionen in Pilot Actions erprobt und validiert.

Abschließend werden der Bedarf und die Anforderungen an externe Unterstützungsleistungen definiert, die durch Intermediäre zukünftig angeboten werden sollen (sehe Bild).

Arbeitspakete

In fünf Arbeitspaketen werden unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt:

Arbeitspaket 1 - Projektmanagement und Kommunikation

Im Projektmanagement und in Kommunikation laufen alle Informationen zusammen. Der Austausch zwischen den Partnern und der Zielgruppe des Projektes wird organisiert.

Das Projektmanagement ist vor allem auf die Koordination und Verwaltung jener Aspekte ausgerichtet, die im Rahmen von se umzusetzen sind. Durch die Koordination wird eine wirksame Verwaltung gewährleistet.

Arbeitspaket 2 - Analyse

Ziel dieses Arbeitspakets 2 ist die Ermittlung der Instrumente und Dienstleistungen und eine umfangreiche Recherche durchzuführen um wissenschaftlich fundierte Daten und Informationen in das Projekt einfließen zu lassen.

Es soll die Basis für die nächsten Arbeitspakete erarbeitet werden. Die Identifizierung und Analyse der Instrumente und Methoden, die entlang des „Innovationspfades“ von Unternehmerinnen und Unternehmern genutzt werden können, ist vorzunehmen. Diese werden auf die Bedürfnisse der (Jung-) Unternehmer: innen angepasst.

Es werden folgende Phasen des Innovationspfades abgedeckt:

- Verstehen

- Beobachten

- Handlungsbedarf entdecken,

- Herausforderungen formulieren,

- Lösungen identifizieren und

- Umsetzen.

Dieser Arbeitsschritt inkludiert ein Self-Assessment, dass einen ganzheitlichen Status Check ermöglicht und bei der Problem-Definition eingesetzt wird. Aufbauend darauf wird ein Prozessschritt erarbeitet, der die Unternehmen bei der Visions-Definition unterstützt. So sollen die Herausforderungen identifiziert werden, um spezifische Tools aus der Tool-Box verwenden zu können. Ein Decision Tree verknüpft Status und Vision der Betriebe mit den passenden Instrumenten und Methoden die dafür benötigt werden. Hier ist das MCI federführend und bringt seine Expertise ein.

Arbeitspaket 3 - Entwicklung der nachhaltigen Innovationspfade

Aufbauend auf der erarbeiteten Tool-Box in Arbeitspaket 2 werden die Instrumente in Abhängigkeit ihrer Zielsetzung und Passfähigkeit mit den einzelnen Innnovationspfad-schritten verschränkt.

Zur Sicherstellung der Anwendbarkeit wird ein Co-Design Ansatz gewählt, in dem die relevanten Stakeholder frühzeitig in die Entwicklung eingebunden sind. In einem partizipativen Prozess, werden hier die Prototypen für die Innovationspfade entwickelt. Es wird ein Co-Design Workshop veranstaltet, der bereits Unternehmer: innen und Intermediäre in die Entwicklung integriert. Es werden die unterschiedlichen Zielsetzungen (Geschäftsmodellinnovation, Neu-Einführung von Produkten oder Dienstleistungen) evaluiert und bei Bedarf adaptiert.

Arbeitspaket 4 - Testen der nachhaltigen Innovationspfade

Das Ziel des vierten Arbeitspaketes liegt in der umfassenden Praxis-Testung der Innovationspfade mit jungen Unternehmer: innen bzw. Nachfolger: innen im Handwerk. Die Real Cases werden in den einzelnen Regionen in zwei Phasen stattfinden, um die regionalen Besonderheiten aber auch die Transferierbarkeit berücksichtigen zu können.

Dieses Arbeitspaket ist in zwei zentrale Aktivitäten aufgeteilt:

  • Pilot Action
    In jeder Region werden jeweils zwei Unternehmer: innen und deren Organisationen ausgewählt und der Innovationspfad getestet. Dies geschieht in zwei Runden. Wobei in der zweiten Runde die Lessons Learned aus dem ersten Anlauf einfließen werden.
  • Begleitforschung der Pilot Action
    Für das Gelingen der Testung des nachhaltigen Innovationspfades ist eine umfassende Begleitforschung mit Fokus auf die Inhalte „Praxisorientierung“ und „Lessons Learned“ des entwickelten Innovationspfades gelegt. Sowohl die Einschätzungen der direkten Zielgruppe als auch der betreuenden Projektpartner in den Regionen werden dabei Berücksichtigung finden.

Arbeitspaket 5 - Nutzung und Ecosystem Design auf dem Makrolevel

Ziel des letzten Arbeitspakets ist es die Toolbox nutzen zu können, und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.

Eine möglichst große Anzahl an Unternehmerinnen und Unternehmern soll Zugriff dazu haben, daher werden wichtigen Stakeholdern die Ergebnisse präsentiert wie zum Beispiel dem NOI Techpark, den Länder Plattformen, der Handelskammer, den Berufsschulen und weiteren Bildungseinrichtungen. Es werden gezielte Formate organisiert, um das Wissen auch nach dem Projekt zu nutzen.

Projektdetails

Laufzeit: 29.11.2023 – 31.01.2026

Förderung: Interreg VI-A Italien – Österreich 2021-2027– Priorität 1 – Innovation und Unternehmen

Förderung durch EU-Mittel: 598.865,92 €

Gesamtkosten: 779.556,00 €

Projektpartner:

  • lvh Bildung und Service Gen (IT)

  • t2i – Technologie Transfer und Innovation, Venetien (IT)

  • Innovation Salzburg (AT)

  • MCI | Die Unternehmerische Hochschule® (AT)

  • Friuli Innovazione/TEC4I FVG, Friaul-Julisch Venetien (IT)

<p>Partner-Meeting, v.l.n.r.: Chiara Remundos, Eva Eder, Vanessa Ehsani, Oliver Som, Kathrin Pichler, Antje Bierwisch, Elena Sandri, Luigi Valan, Susanne Schmid, Marco Galanti. ©MCI</p>

Partner-Meeting, v.l.n.r.: Chiara Remundos, Eva Eder, Vanessa Ehsani, Oliver Som, Kathrin Pichler, Antje Bierwisch, Elena Sandri, Luigi Valan, Susanne Schmid, Marco Galanti. ©MCI

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Interreg Projekt SUNrise

<p>Partner-Meeting, v.l.n.r.: Chiara Remundos, Eva Eder, Vanessa Ehsani, Oliver Som, Kathrin Pichler, Antje Bierwisch, Elena Sandri, Luigi Valan, Susanne Schmid, Marco Galanti. ©MCI</p>
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