Thomas Dierker, Dissertant am Department Soziale Arbeit mit Forschungs- und Interessenschwerpunkt im Bereich Sozialmanagement und Sozialwirtschaft, veröffentlichte kürzlich eine Monografie in der Reihe „Perspektiven Sozialwirtschaft und Sozialmanagement“ im Springer Verlag. In seiner Publikation unter dem Titel „Der Sozialmanagement-Ansatz nach Albrecht Müller-Schöll. Eine Wirkungsanalyse“ behandelt er eine frühe Pionierleistung und maßgebliche Entwicklungsgeschichte von Sozialmanagement im deutschsprachigen Raum.
Konzepte und Ansätze zu Sozialmanagement werden spätestens seit dem Ende der 1970er-Jahre auf praktischer und wissenschaftlicher Ebene diskutiert und ausgehandelt. Die wissenschaftlichen Diskussionen zum Thema „Sozialmanagement“ haben dabei eine facettenreiche und teils diffuse Entwicklung genommen und der Begriff kann auf theoretischer Ebene bis heute nicht abschließend verortet werden. Im deutschsprachigen Raum wurde der Begriff „Sozialmanagement“ das erste Mal von Albrecht Müller-Schöll und Manfred Priepke verwendet und geprägt. Mit ihrem Fortbildungsansatz „Sozialmanagement – Zur Förderung systematischen Entscheidens, Planens, Organisierens, Führens und Kontrollierens in Gruppen“ veröffentlichten sie 1983 erstmals einen praktischen Ansatz für die Aus- und Fortbildung von Führungskräften in sozialen Organisationen, der unter ihrer Leitung bereits ab den 1970er Jahren im Diakonischen Werk angewandt wurde. Müller-Schöll und Priepke waren die ersten, die die Notwendigkeit einer spezifischen Aus- und Fortbildung für Führungskräfte in sozialen Organisationen erkannten und dies zur Sprache brachten. Damit lieferten sie die Grundlage für jahrzehntelange theoretische und praktische Aushandlungen und eine Entwicklung, die den gesamten sozialen Sektor revolutioniert hat. Die praktische Bedeutung eines spezifischen Managements in sozialen Organisationen wird heute nicht mehr bestritten und mit über 70 Sozialmanagement-Studiengängen im deutschsprachigen Raum und zahllosen Veröffentlichungen zum Thema ist auch die wissenschaftliche Relevanz allgegenwärtig.
In seiner Monografie beschreibt und diskutiert Thomas Dierker die langjährige Entwicklung von Sozialmanagement ausgehend von diesem frühen und prägenden Ansatz. Im Zentrum steht dabei die Analyse der Begriffsbildung und des Fortbildungsansatzes „Sozialmanagement“ nach Müller-Schöll und Priepke sowie dessen Wirkung. Darüber hinaus werden weitreichende theoretische Grundlagen und aktuelle Trends und Entwicklungen in Sozialmanagement und Sozialwirtschaft kontextualisiert. Beispielhafte Entwicklungen und Trends stellen in diesem Zusammenhang Social Enterprises und hybride Organisationen dar. Diese gewinnen für den sozialen Sektor zunehmend an Bedeutung und gestalten durch innovative Konzepte den sozialen Sektor neu. Soziale Organisationen stehen vor der Herausforderung, flexibel auf Veränderungen im sozialen Sektor zu reagieren und die Entwicklungen proaktiv zu gestalten. Konzepte und Ansätze zu Sozialmanagement werden vor diesem Hintergrund auch zukünftig relevant bleiben und eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von innovativen Perspektiven für den sozialen Sektor einnehmen.
Damit liefert er einen wissenschaftlichen Beitrag im weitläufigen Sozialmanagement-Diskurs, der mit dem Fokus auf diese ganz bestimmte Entwicklungsgeschichte von Sozialmanagement dessen begrifflichen und konzeptionellen Ursprung festigt, welcher Grundlage für viele aktuelle und zukünftige Herausforderungen des sozialen Sektors ist und bleiben wird.
Thomas Dierker ist Dissertant am Department für Soziale Arbeit am MCI | Die Unternehmerische Hochschule® mit Forschungs- und Interessenschwerpunkt im Bereich Sozialmanagement und Sozialwirtschaft. Er absolvierte seinen Bachelor in Sozial- und Organisationspädagogik in Hildesheim und ist Absolvent des Masterstudiengangs Soziale Arbeit, Sozialpolitik und –management am MCI.
Thomas Dierker; Foto: MCI
Cover Monografie; Foto: Springer Verlag
„Der Sozialmanagement-Ansatz nach Albrecht Müller-Schöll. Eine Wirkungsanalyse“
Soziale Arbeit | Bachelor
Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -management | Master
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