Äthiopien ist seit 2020 ein Schwerpunktland der Salzburger Entwicklungszusammenarbeit und gilt als wirtschaftlich aufstrebende Macht in der Region Ostafrika mit starken Wachstumsraten der Wirtschaft. In der Online-Veranstaltung „Äthiopien – neues Schwerpunktland der Salzburger Entwicklungszusammenarbeit“ der RJB (Robert-Jungk-Bibliothek) beleuchteten Experten und Expertinnen die aktuelle Lage in Äthiopien, einschließlich des neuen Krieges, sowie die Bedingungen und Erfahrungen mit Entwicklungszusammenarbeit in diesem mit über 100 Millionen Einwohner*innen bevölkerungsreichen Land.
Unser Studiengangsleiter Dr. Belachew Gebrewold beleuchtete dabei mit seiner Expertise als Politikwissenschafter die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage Äthiopiens mit seinem Beitrag „Äthiopien als aufstrebendes Land, Klimawandel, COVID19 und Krieg als Problem“.
Im nachfolgenden Interview beantwortet Belachew Gebrewold auch dem Studiengang einige Fragen zu dieser Thematik:
1. Wie beurteilen Sie die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage Äthiopiens?
Vor Corona und vor dem Ausbruch des Krieges Anfang November 2020 wuchs die äthiopische Wirtschaft sehr gut als eine der am schnellsten wachsenden Wirtschaften der Welt. Durch den Krieg ist sie allerdings in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Konflikt hat eine massive politische Auswirkung: bewaffnete Konflikte zwischen Regionen und ethnischen Gruppen haben zugenommen; die Ressourcen werden Richtung Krieg umgeleitet; viele Menschen sind getötet und vertrieben worden.
2. Worin liegt Ihre Expertise, die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage Äthiopiens beurteilen zu können?
In meiner Habilitationsarbeit habe ich mich mit Konflikten in verschiedenen Ländern in Afrika befasst. Sie gehören zu meinem Forschungsschwerpunkt. Ich forsche und publiziere nach wie vor viel über dieses Thema.
3. Welche Relevanz hat die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage Äthiopiens für unseren Studiengang der Sozialen Arbeit?
Es ist wichtig, dass die Student*innen der sozialen Arbeit über die Ursachen, Dynamiken und Folgen solcher Krieg mehr wissen und lernen, was Soziale Arbeit beitragen kann.
4. Inwiefern können interessierte Bewerber*innen des Masterstudiengangs Soziale Arbeit, Sozialpolitik und –management die Thematik im Zuge von Lehrveranstaltungen vertiefen?
Am Beispiel solcher Kriege werden Kriegsursachen und -folgen analysiert. Es wird diskutiert, ob und welche Menschenrechte verletzt werden. Es wird darauf eingegangen, welche positive Rolle die Soziale Arbeit hier spielen kann, um die Schutzbedürftigen schützen zu können.
Belachew Gebrewold ist Studiengangsleiter am Department für Soziale Arbeit am MCI | Die Unternehmerische Hochschule®.
Beitrag Belachew Gebrewold ab Minute 4
Video: Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ); Foto: MCI
Tagungsbericht mit Präsentation von Projekten der Entwicklungszusammenarbeit (JBZ)
Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -management | Master
Soziale Arbeit | Bachelor
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