Wir haben Johannes Sieberer interviewt und ihn gebeten, mit uns seine Erfahrungen in Hinblick auf diese einzigartige Chance zu teilen und uns mehr über das Marshall-Plan-Stipendium, seine Masterarbeit und sein derzeitiges Masterstudium Medical Technologies zu berichten:
MCI: Johannes, warum hast du dich dazu entschieden, dich für das Marshall-Plan-Stipendium zu bewerben?
Johannes: Während meiner Bachelorstudien am MCI war ich meist voll berufstätig. Daher ergab sich leider nie die Möglichkeit eines studienbedingten Auslandsaufenthalts. Mit der Bewerbung für das Marshall-Plan-Stipendium habe ich nun dich Chance, dies nachzuholen.
MCI: Du befindest dich ja derzeit im ersten Absolventenjahrgang des Masterstudiums Medical Technologies am MCI. Kannst du kurz etwas über dein Studium erzählen? Wie gefällt es dir bzw. was gefällt dir besonders gut und inwieweit hat dich dein Studium motiviert, den Schritt zu wagen, dich für das Stipendium zu bewerben?
Johannes: Der Studienzweig vermittelt ein breites Spektrum an Wissen und Fähigkeiten, die von Relevanz für die Bereiche der Medizintechnik sind. Insbesondere der Fokus auf Produktentwicklung hat es mir angetan, der sich im Curriculum zum einen durch Projekte und Übungen und zum anderen durch gezielte theoretische Vorlesungen zeigt. Beruflich habe ich eben dort meine Wurzeln in der Produktentwicklung gefunden und mit den neu erworben Fähigkeiten konnte ich mich hier stark weiterentwickeln. Dies war auch mein primärer Grund, das Studium zu wählen und mich für das Stipendium zu bewerben.
MCI: Wie lautet denn der Titel deiner Masterarbeit? Um was geht es genau?
Johannes: Der Titel lautet: "A concrete VR interface for wheelcair users" bzw. vereinfacht gesagt handelt es sich um einen "VR Wheelchair Simulator". Ich glaube, darunter kann man sich mehr vorstellen. Zur Erklärung stellt euch einen Spielecontroller vor, mit dem ihr auf dem Rollstuhl durch eine virtuelle Welt navigieren könnt. Doch anstatt des Controllers wird in meiner Arbeit ein Rollstuhl als Eingabegerät verwendet. Wenn ihr also beispielsweise das linke Rad nach vorne dreht, dann dreht sich auch das Rad in der virtuellen Welt nach vorne. Gepaart mit einem VR-Headset ergibt sich eine Immersion, die sonst nicht erreichbar wäre. Diese VR-Darstellung aus der Sicht eines Rollstuhlfahrers kann zum Beispiel Verwendung bei der Planung eines Gebäudes finden. Auf diesem Weg ist es den Architekten möglich, sich in den Menschen im Rollstuhl hineinzuversetzen. Sie können sich also somit durch ein digital geplantes Gebäude bewegen und ein besseres Verständnis für Barrierefreiheit in der Gebäudetechnik entwickeln.
MCI: Das hört sich ja wirklich sehr spannend an! An welcher Universität wirst du dann diese Abschlussarbeit schreiben und deinen Auslandsaufenthalt absolvieren?
Johannes: An der Yale University in den USA. Konkret am Department "Computer Science" in Zusammenarbeit mit dem "Center of Collaborative Art und Media".
MCI: Wow Yale! Wie fühlt es sich an bzw. auf was freust du dich am meisten in deiner Zeit an einer der renommiertesten Universitäten der Welt?
Johannes: Auf die Zusammenarbeit mit und das Lernen von den erfolgreichsten Wissenschaftlern in ihrem jeweiligen Gebiet. Zusätzlich ergeben sich durch diese Chance hoffentlich weitere Möglichkeiten, in anderen Projekten zu arbeiten und zu forschen.
MCI: Kannst du uns noch etwas zum genauen Bewerbungsverlauf für das Marshall-Plan-Stipendium erzählen?
Johannes: Der Bewerbungsverlauf war durch die exzellente Unterstützung des MCI für mich sehr einfach. Konkret möchte ich hier Dr. Leena Saurwein danken, die mir eine Riesenhilfe war. Anfangsschwierigkeiten hatte ich nur bei der Suche nach einem konkreten Betreuer, einer konkreten Betreuerin meiner Arbeit in den USA. Dies war eine Herausforderung für mich, aber durch mein Netzwerk und einige Lehrende, die mir ihre Hilfe angeboten haben, konnte ich diese Aufgabe ebenso meistern.
MCI: Zum Schluss hast du noch Tipps für Studierende, die sich ebenfalls für das Stipendium interessieren?
Johannes: Ja klar, einfach probieren, viele Anfragen schrieben und sich keine Sorgen machen, ob man gut genug ist. Man muss vertrauen in sich haben und hoch zielen. Das Schlimmste, was passieren kann, ist eine Absage, aber immerhin mit dem Gedanken, dass man es wenigstens versucht hat. Zudem kann ein beeindruckender Lebenslauf eine große Hilfe sein. Wenn man schon früh weiß, dass man sich für das Stipendium bewerben will, sollte man auch die ein oder andere Prüfung etwas ernster nehmen.
Von links nach rechts: Leena Saurwein, Projektmanagerin für International Relations, MCI Student Johannes Sieberer und Alexander Hörbst, Leiter des Studiengangs Medical Technologies. ©MCI/Kiechl
Marshall-Plan-Stipendium 2021
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