Auslandssemester in Kanada

Date 17.01.2025

Eine Studentin berichtet über ihre Erfahrungen an der Royal Roads University in Victoria, British Columbia

Eine der wichtigsten Komponenten der MCI-Studiengänge ist ihre internationale Ausrichtung. Diese spiegelt sich nicht nur im Lehrplan und den zugewiesenen Projekten wider, sondern auch in der Möglichkeit, ein Semester im Ausland zu verbringen. Wir unterstützen unsere Studierenden nachdrücklich dabei, diese Gelegenheit nutzen. Es wird Ihnen ermöglicht, Fähigkeiten wie interkulturelle Kommunikation, Fremdsprachenkenntnisse, Anpassungsfähigkeit und Problemlösung zu entwickeln.

Im aktuellen dritten Semester des Studiengangs International Health & Social Management ist Lili Anna Pellizzari nach Victoria, BC (Canada) gegangen. Im folgenden Interview gibt sie interessante Einblicke in ihre Erfahrungen:

Können Sie ein spezifisches akademisches Projekt, einen Kurs oder eine Forschungsmöglichkeit teilen, die ein Highlight Ihres Austauschs war?

Ein besonderes akademisches Highlight war definitiv die Business-Simulation im Rahmen der Vorlesung „International Marketing“. Dabei hatten wir die Aufgabe, mithilfe einer Marketplace-Simulationssoftware ein fiktives Unternehmen zu gründen, das im Fahrradsektor gegen andere Teams „antritt“. Jede Woche mussten wir strategische Entscheidungen in Bereichen wie Investitionen, Produktdesign, Marketing, Preisgestaltung, Personalmanagement und Vertrieb treffen. Diese Entscheidungen beeinflussten den weiteren Erfolg unseres Unternehmens direkt. Die Simulation erforderte ein hohes Maß an analytischem Denken und Teamarbeit, sondern auch die Fähigkeit, auf neue Marktentwicklungen flexibel zu reagieren und „cool“ zu bleiben, wenn etwas nicht so aufgeht wie man es sich gedacht hat. Besonders wertvoll war für mich allerdings die interkulturelle Zusammenarbeit im Team, da meine Teammitglieder aus unterschiedlichen Ländern und beruflichen Hintergründen kamen. Die Diversität hat mir gezeigt, wie bereichernd interkulturelle Teamarbeit ist aber hat mir auch ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen und Streitpunkte gezeigt.

Bei der Reflexion über Ihre Zeit im Ausland, welche kulturellen Erlebnisse haben einen bleibenden Eindruck bei Ihnen hinterlassen?

Bevor ich nach Kanada gekommen bin, war mir nicht bewusst, wie vielfältig und interkulturell das Land tatsächlich ist. Besonders beeindruckt hat mich, wie selbstverständlich Menschen aus den unterschiedlichsten Nationalitäten hier zusammenleben. Dieses harmonische Zusammenspiel so vieler Kulturen hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich bin nicht nur überwältigt von der „kanadischen“ Herzlichkeit, sondern auch sehr dankbar viele Menschen aus Indien, Bangladesh, Buthan, China, Mexiko und vielen anderen Nationen kennengelernt zu haben. Diese Begegnungen haben meinen Blick und Horizont nochmal um ein Vielfaches erweitert und mir gezeigt, wie wenig ich eigentlich erst von der Welt gesehen habe. Darüber hinaus hat mich die Natur in British Columbia tief beeindruckt. Die Begegnung mit Schwert- und Buckelwalen von der Fähre aus, Rehen und Hasen mitten in der Stadt und sogar einem Kojoten am Straßenrand der Autobahn sind für mich unvergessliche Momente. Diese einzigartige Kombination aus kultureller Vielfalt und atemberaubender Natur macht Kanada für mich zu einem ganz besonderen Ort, der mich nachhaltig geprägt hat.

Jede Austauscherfahrung bringt ihre Herausforderungen mit sich. Können Sie die bedeutendste Herausforderung schildern, mit der Sie während deiner Zeit im Ausland konfrontiert waren und wie Sie diese gemeistert haben?

Ein Auslandsaufenthalt ist oft wie eine mentale Achterbahnfahrt, die einem unglaubliche Höhen und Tiefen bringen kann. Für mich war die größte Herausforderung, mich am Anfang auf dem neuen Kontinent, mit einer Zeitverschiebung von neun Stunden nach Hause, zurechtzufinden. Da ich alleine nach Kanada gekommen bin und niemanden kannte, waren die ersten Tage manchmal überwältigend. Man kennt sich in der Stadt nicht aus, ist mit den Alltagsgewohnheiten noch nicht vertraut und ist bei scheinbar simplen Fragen wie „Wo kauft man am Günstigsten ein?“ oder „Wie bezahlt man eine Fahrkarte im Bus?“ überfragt. In dieser Zeit hat es mir sehr geholfen, mein Zimmer zu verlassen und die Gegend zu Fuß zu erkunden. So habe ich wunderschöne Orte in der Stadt und meiner Nachbarschaft entdeckt, bin aber auch ab und zu in einer Sackgasse gelandet. Gleichzeitig habe ich jede Gelegenheit genutzt, neue Menschen kennenzulernen. Dafür bin ich oft über meinen Schatten gesprungen, habe neue Sportarten wie Pilates, Hot Yoga, Ultimate Frisbee oder Ballhockey ausprobiert, lokale Bauernmärkte besucht und an Icehockey-Events teilgenommen. Am Ende war ich überrascht, wie schnell man neue Leute kennenlernen und sich in kurzer Zeit ein neues Zuhause weit weg von Zuhause aufbauen kann.

Angesichts Ihrer einzigartigen Reise, welchen Rat würden Sie zukünftigen Austauschstudierenden geben, die sich auf eine ähnliche Erfahrung vorbereiten?

Ich kann natürlich nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen, aber ich bin während meines Auslandssemesters unglaublich gewachsen und habe gelernt, mir selbst mehr zu vertrauen. Ich möchte keine einzige Schwierigkeit oder Herausforderung missen – denn alles gehört zur Erfahrung dazu und hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich jetzt bin. Mein Rat an zukünftige Austauschstudierende wäre: Manchmal muss man sich selbst ein wenig antreiben, über den eigenen Schatten springen. Dabei hilft es, wenn man mit einer gesunden Portion Hausverstand einfach öfter mal „Ja“ sagt – sei es zu neuen Aktivitäten, Begegnungen oder ungewohnten Herausforderungen. Genau diese Momente machen ein Auslandssemester zu einer unvergesslichen Erfahrung.

<p>Campus der Royal Roads University ©Lili Anna Pellizzari</p>

Campus der Royal Roads University ©Lili Anna Pellizzari

<p>Stadtleben in Victoria, BC (Kanada) ©Lili Anna Pellizzari</p>

Stadtleben in Victoria, BC (Kanada) ©Lili Anna Pellizzari

<p>Blick auf Victoria, BC (Kanada) ©Lili Anna Pellizzari</p>

Blick auf Victoria, BC (Kanada) ©Lili Anna Pellizzari

<p>Lili Anna war von der Natur in British Columbia begeistert ©Lili Anna Pellizzari</p>

Lili Anna war von der Natur in British Columbia begeistert ©Lili Anna Pellizzari

<p>Campus der Royal Roads University ©Lili Anna Pellizzari</p>
<p>Stadtleben in Victoria, BC (Kanada) ©Lili Anna Pellizzari</p>
<p>Blick auf Victoria, BC (Kanada) ©Lili Anna Pellizzari</p>
<p>Lili Anna war von der Natur in British Columbia begeistert ©Lili Anna Pellizzari</p>
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