„Digitaler Health Coach“ für betriebliche Gesundheit

Date 28.04.2023

CSHI präsentiert Projekt mit moveeffect zur betrieblichen Gesundheit am Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen (FFH) 2023

Das Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen (FFH) ist ein jährlich stattfindendes Forschungsevent, das sich in diesem Jahr dem Thema „Verbindung“ widmete und erörterte, wie und was Forschung vernetzen kann. Dabei geht es um die Verbindung von Fragestellungen und Lösungen, von Forscher:innen aus unterschiedlichen Disziplinen, Entwickler:innen, Anwender:innen, Bürger:innenwissenschafter:innen und vielen mehr, hinweg über (Bundes-)Ländergrenzen. Um diese Verbindung von Entwickler:innen, Forscher:innen und Nutzer:innen ging es auch in dem Projekt „Digitaler Health-Coach“. Unter dem Sub-Thema „Connecting Society“ hat Lukas Kerschbaumer, stellvertretend für das Center for Social & Health Innovation (CSHI) am MCI, das Forschungsprojekt am 20. April 2023 in St. Pölten vorgestellt. Gemeinsam mit dem Unternehmen moveeffect, welches sich auf die Geschäftsbereiche Personal und Corporate Health spezialisiert, hat das CSHI an einem Projekt gearbeitet, das betriebliche Gesundheitsförderung, Technologie und Sozialwissenschaft in ein Boot gebracht hat.

Gearbeitet wurde dabei an der Entwicklung eines digitalen „Health-Coachs“ in Form einer App, der sowohl Unternehmen bei einer kosteneffizienten und flexiblen Möglichkeit zur betrieblichen Gesundheitsförderung unterstützen soll, und zugleich Nutzer:innen auf individualisierbarer Basis bei der Umsetzung von Verhaltensänderungen im Bereich Gesundheit motivieren und begleiten möchte. Das CSHI übernahm dabei den Part der qualitativen Erhebung, zur Vorbereitung und Begleitung eines App-Prototyps. Neben einer ausführlichen Literaturrecherche mit Fokus auf Verhaltensökonomie, Psychologie und Anwendung von Gesundheits-Apps, wurden zudem drei Befragungswellen zwischen September 2021 und Juli 2022 mit (zukünftigen) Nutzer:innen durchgeführt, um Informationen über Motivationsfaktoren, Anreizsysteme und später über die Zufriedenheit und Anregungen zur App zu gewinnen. Schlussendlich geht es darum, wissenschaftlich fundierten Input zu Bedürfnissen und Wünsche der Nutzer:innen abzubilden, und so die Entwicklung der App soweit zu unterstützen, dass die Zielgruppe maximale Vorteile in der Anwendung hat. So lieferte das CSHI die Basis für die Weiterentwicklung des Health-Coach-Prototyps, bestehend aus individualisierten Wahloptionen für Personen mit starkem Gesundheitsbewusstsein oder auch Personen, die viel Input und Unterstützung zur Veränderung hin zu einem gesünderem Lebensstil wollen. Darüber hinaus gilt es zu beachten, dass nicht alle Nutzer:innen den Wettbewerb mit anderen Mitarbeiter:innen suchen (z.B. wer hat die meisten Schritte in der Abteilung geschafft), sondern den Austausch und gegenseitige Motivation eher im Mittelpunkt stehen können.

Oftmals hilft es auch schon zur Orientierung, wenn die App vorschlägt, wieviel Bewegung für welche Altersgruppe und welche beruflichen Tätigkeiten als gesund einzustufen ist. Solche Informationen werden vielfach als unterstützend wahrgenommen, ohne zu viel Druck aufzubauen. Arbeitgeber:innen spielen hier eine wichtige Rolle, indem sie Einfluss auf das Arbeitsplatzsetting haben. Somit ergibt sich für sie die Chance, begleitend zum Gesundheitscoach, Anreize wie zusätzliche freie Tage, Essensgutscheine, Zuschüsse zu Fitnessstudios oder Sportgeräten bei der Erreichung individueller Gesundheitsziele von Mitarbeiter:innen zu implementieren.

Der Arbeitsplatz spielt bei der Gesundheitsprävention eine wesentliche Rolle, da hier ein großer Teil der Bevölkerung sehr viel ihrer Zeit verbringt und somit positive wie negative Gesundheitseinflüsse weitreichend sein können. Der digitale Gesundheits-Coach stellt daher ein enormes Potential für Arbeitgeber:innen als auch Arbeitnehmer:innen dar. Besonders durch die Covid-19-Pandemie setzen sich in der betrieblichen Gesundheitsförderung immer mehr digitale Lösungen durch, was den Health-Coach zu einem attraktiven Präventionsinstrument macht. Besonders der Wunsch nach Individualisierung zeigte sich als wiederkehrendes Studienergebnis.

Claudia Zoller und Lukas Kerschbaumer konnten für das besagte Forschungsprojekt zudem den Preis für Forschung & Innovation am MCI gewinnen. Der Beitrag dazu ist hier zu finden: https://www.mci.edu/de/medien/news/4644-preis-landeshauptstadt-2022

 

Kontakt:

Laura Schamberger, BSc, MA

Assistenz & Projektmanagement

Center for Social & Health Innovation

+43 512 2070 – 7444

laura.schamberger@mci.edu

 

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Lukas Kerschbaumer (CSHI) beim 16. Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen (FFH) 2023. © Steffen Acosta

Lukas Kerschbaumer (CSHI) beim 16. Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen (FFH) 2023. © Steffen Acosta

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