Gesundheitskompetenz wird zunehmend als wichtige Determinante für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen verstanden. Gesundheitskompetenz meint das Wissen, die Motivation und Fähigkeiten von Menschen, ihre persönliche Gesundheit und das Wohlbefinden zu erhalten oder zu verbessern. Der Grundstein für die Entwicklung dieser Kompetenzen wird bereits im Kindes- und Jugendalter gelegt. Gleichzeitig liegen zur Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen in Österreich nur wenig Daten vor.
Hier setzte bereits die vorausgegangene Geko-T Studie an, die gemeinsam von der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) und dem CSHI durchgeführt wurde. Vorrangiges Ziel war es, den gegenwärtigen Forschungsstand zur Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen zu eruieren, einen altersgerechten Fragebogen zu deren Messung zu entwickeln und mithilfe dessen eine Erhebung mit Kindern und Jugendlichen in Tirol durchzuführen. Mit dem neu entwickelten Befragungsinstrument, das alle Gesundheitsdimensionen beinhaltete (Ernährung, Bewegung und Psychosoziale Gesundheit), wurden zwischen April und Juli 2022 im Rahmen der Geko-T Studie insgesamt 780 Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 13 Jahren in Tirol befragt und damit Erkenntnisse zur Gesundheitskompetenz dieser Altersgruppe in Tirol gewonnen.
Die Geko-T Studie, aber auch die COVID-19 Pandemie, machten deutlich, wie relevant die mentale Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen ist und wie wenig Evidenz in diesem Bereich vorliegt. Psychosoziale Gesundheit wird durch bestehende Messinstrumente wenig bzw. nicht ausreichend abgedeckt. In dem von GÖG und CSHI zuletzt entwickelten Befragungsinstrument stellt sie einen von drei Themenbereichen dar. Gleichzeitig erfährt das Thema in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit, insbesondere weil psychosoziale Krankheitsdiagnosen im Kindesalter zunehmen. Die COVID-19 Pandemie hat die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zusätzlich gefordert.
In Hinblick auf diese zurückliegenden aber auch zukünftigen Herausforderungen für die psychosoziale Gesundheit von Kindern, gilt es, die Situation in Tirol zu eruieren und dokumentieren. Dementsprechend steht am Anfang des neu gestarteten Forschungsprojektes ein breiter wissenschaftlicher und praxisnaher Austausch mit Expert:innen aus verschiedenen Bereichen (z. B. Schulsozialarbeiter:innen, Kinderpsycholog:innen, Lehrer:innen). Hier soll ein erster Überblick zur aktuellen Situation in Tirol erarbeitet werden, und damit die Grundlage für die Entwicklung eines Instruments zur Erhebung der psychosozialen Gesundheitskompetenz von Kindern geschaffen werden. Langfristig gilt es nicht nur einen Mehrwert für die Wissenschaft, sondern auch für Entscheidungsträger:innen, sowie Gesundheits- und Bildungseinrichtungen zu schaffen, um später mithilfe der gewonnene Evidenz wissenschaftlich gestützte Entscheidungen zur gezielten Förderung der psychosozialen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen treffen zu können.
Die Ergebnisse der vorausgegangenen Geko-T-Studie können dem Ergebnisbericht entnommen werden.
Kontakt:
Dr. Claudia Zoller
Postdoctoral Researcher, Projektleitung
Université Côte d’Azur & Center for Social & Health Innovation, MCI
claudia.zoller@univ-cotedazur.fr
Friederike Sahling, B.Sc., M.A.
Wissenschaftliche Assistenz & Projektmanagement
Center for Social & Health Innovation
+43 512 2070 – 7442
friederike.sahling@mci.edu
Pia Reichmann, B.A.
Projektmitarbeiterin
pia.reichmann@mci.edu
CSHI-Projekt zu psychosozialer Gesundheitskompetenz bei Kindern. Foto: © Annie Spratt (Unsplash)
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