Im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK) wurde am 10. Oktober 2023 in Wien zum zweiten Mal der Österreichische Gesundheitskompetenzpreis verliehen. Es werden damit Publikationen, Initiativen und Projekte aus den Kategorien Praxis, Medien und Forschung geehrt, die einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in Österreich leisten. In der Kategorie Forschung wurde dabei erstmals der Jürgen Pelikan Forschungspreis vergeben, welche seit 2023 dem Namensträger gewidmet ist, der ein wichtiger Vorreiter im Bereich der Gesundheitskompetenz war und europa- und weltweit wichtige Impulse setzte. In diesem Rahmen wurde das gemeinsame Projekt „Geko-T – Gesundheitskompetenz von 9- bis 13-jährigen Kindern in Tirol“ von GÖG und CSHI ausgezeichnet. Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass „das Projekt (…) sowohl theoriebezogen als auch methodisch und hinsichtlich praktischer Anwendbarkeit als hervorragend zu bewerten [ist] (…) und zur Wissensentwicklung in der Gesundheitskompetenz-Forschung [beiträgt].“
Im Rahmen der Studie wurde der gegenwärtige Forschungsstand zur Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen eruiert, ein neues Erhebungsinstrument zur Messung der Gesundheitskompetenz der Zielgruppe entwickelt und mithilfe dessen Daten zu den Gesundheitsdimensionen Ernährung, Bewegung und psychosoziale Gesundheit erhoben. Im Rahmen der Geko-T Studie wurden im Zeitraum von April bis Juli 2022 insgesamt 760 Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 13 Jahren in Tirol befragt.
Die Wichtigkeit des Forschungsprojektes zeigt sich darin, dass Gesundheitskompetenz eine relevante Gesundheitsdeterminante ist, deren Förderung eine positive Entwicklung von Gesundheit und Wohlbefinden ermöglicht und zur Reduzierung gesundheitlicher Ungleichheiten beiträgt. Die Gesundheitskompetenz ist daher für das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen von zentraler Bedeutung. Sie unterstützt ein gesundheitsförderliches Verhalten der Kinder und Jugendlichen durch einen kompetenten Umgang mit Gesundheitsinformationen und befähigt sie, ihre gesundheitliche Zukunft proaktiv zu gestalten. Eine frühe Stärkung ist daher entscheidend, auch weil hier bereits Einfluss auf Gesundheitsentscheidungen, die sich später im Erwachsenenalter fortführen, genommen werden kann. Hierfür fehlte es bislang österreichweit an einer fundierten Datengrundlage, um die Bereiche, in denen die Gesundheitskompetenz von Kindern gezielt gefördert werden sollte, zu eruieren. Aus diesem Grund wurden das Projekt in Kooperation von GÖG und CSHI im Auftrag der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) - Landesstelle Tirol umgesetzt. Gefördert wurde die Studie aus den Mitteln „Gemeinsame Gesundheitsziele aus dem Rahmen-Pharmavertrag, eine Kooperation der österreichischen Pharmawirtschaft und der Sozialversicherung“. Nach mehr als drei Jahren Projektlaufzeit liegen nun die Ergebnisse vor, welche bereits gemeinsam mit ersten Maßnahmenoptionen mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wissenschaft, Politik, Gesundheitsförderung, Gesundheitsversorgung, Bildung, Schulsozialarbeit und offener Jugendarbeit erörtert wurden.
Die Ergebnisse der ausgezeichneten Geko-T-Studie können dem Ergebnisbericht entnommen werden. Zudem finden Sie hier mehr Informationen zum aktuell laufenden Folgeprojekt „Psychosoziale Gesundheitskompetenz bei Kindern“.
Hier geht es zum Gewinnervideo.
Kontakt
Dr. Claudia Zoller
Postdoctoral Researcher, Projektleitung
Université Côte d’Azur & Center for Social & Health Innovation (CSHI), MCI
claudia.zoller@mci.edu
Friederike Sahling, B.Sc., M.A.
Wissenschaftliche Assistenz & Projektmanagement
Center for Social & Health Innovation (CSHI)
+43 512 2070 – 7442
friederike.sahling@mci.edu
Jürgen Pelikan Forschungspreis 2023. © ÖPGK
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