Wie COVID den Onlinehandel veränderte

Date 20.09.2021

Studie von MCI und ZHAW zeigt massive Verhaltensänderungen im Onlinehandel seit Beginn von COVID-19 auf

MCI-Professorin Brauer: COVID-19 bewirkt massive Verhaltensänderungen im Onlinehandel.
MCI-Professorin Brauer: COVID-19 bewirkt massive Verhaltensänderungen im Onlinehandel. Bildrechte: MCI_Kasper

Eine aktuelle Forschungsstudie unter österreichischen und Schweizer Onlinehändler/innen, durchgeführt vom MCI | Die Unternehmerische Hochschule® (FH-Prof. Dr. Claudia. Brauer) und der ZHAW School of Management and Law (Dr. Darius Zumstein), hat gezeigt, dass neun von zehn Onlineshops während der Corona-Pandemie umsatzmäßig gewachsen sind und mehr als die Hälfte sehr viele Neukunden und -kundinnen gewonnen hat. Zudem kaufen die Kundinnen und Kunden bei rund 40% der Onlinehändler/innen häufiger ein, bei jedem/jeder zweiten davon zusätzlich größere Mengen. In diesem Zusammenhang gehen 92% der befragten Onlinehändler/innen auch von einem nachhaltigen Umsatzwachstum in der kommenden Zeit aus.

Bestellungen im Onlinehandel

Die befragten Onlineshops verzeichneten 2020 in sämtlichen Produktgruppen einen Anstieg der Bestellungen gegenüber 2019. Besonders stark haben die Onlinehändler/innen bei Garten- und Do-it-yourself-Artikeln, Spielwaren, Möbeln und Sportgeräten sowie bei Lebensmitteln zugelegt. Die seit Jahren sehr starke Nachfrage im Bereich Computer-, Multimedia- und Elektrogeräte ist 2020 hingegen leicht abgeflacht. Ein Großteil der Onlinehändler/innen verkauft darüber hinaus auf digitalen Marktplätzen, wie z.B. Amazon.

Zukunftsprognosen und Herausforderungen

Als Reaktion auf dieses Umsatzwachstum hat die Mehrheit der Onlinehändler/innen zusätzliches Personal vor allem in den E-Commerce Abteilungen eingestellt sowie die Lagerkapazitäten ausgebaut und in die IT-Systeme investiert. Zu den aktuellen Herausforderungen der Onlinehändler/innen gehören gleichfalls unter anderem Probleme bei der Beschaffung: Rund drei von vier Anbieter/innen geben an, dass Lieferantinnen und Lieferanten verzögert oder nicht liefern können. Unter den Omnichannel-Anbietern und -Anbieterinnen erwartet mehr als die Hälfte, dass es in den kommenden Jahren weniger stationäre Ladengeschäfte geben wird. Neue Shoppingformate wie z.B. Showrooms und Click Collect werden jedoch als möglicher Ersatz für stationäre Geschäfte eingesetzt. Auch zeigt die aktuelle Studie, dass Social Media Kanäle (besonders Facebook und Instagram) sowie diverse Messengerdienste gern von Kundinnen und Kunden im Zuge des Verkaufsprozesses genutzt werden. Messeauftritte sowie Retargeting als Instrumente des Marketings betrachten jedoch viele Onlinehändler/innen als weniger wichtig zur Kundenansprache. Zu den gängigen Zahlungsmethoden in Österreich und der Schweiz unter Einzelhändler/innen zählen, wie bereits seit vielen Jahren, Kreditkarte und Rechnung.

Onlinehandel im Lehrplan am MCI

Claudia Brauer, MCI-Professorin, war maßgeblich an der Studie beteiligt, die im September 2021 veröffentlicht wurde. Sie ist die wissenschaftliche Leiterin des Executive Education Masters Digital Marketing & Analytics, der sich mit technischen, strategischen und rechtlichen Anwendungs-Know-how im Bereich Strategieentwicklung und Online Marketing befasst. Weiters unterrichtet sie am Department Wirtschaft & Management am MCI | Die Unternehmerische Hochschule®.

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