Mission Überleben: Das Überwinden undenkbarer Hürden.
Joseph Oubelkas, Unternehmer, Maastricht, NiederlandeIm Rahmen der MCI Alumni & Friends Vortragsreihe durfte die Unternehmerische Hochschule® kürzlich Joseph Oubelkas begrüßen. Einst in Marokko zu Unrecht für viereinhalb Jahre gefangen genommen, berichtete der holländische Informatiker und Autor nun über die Kraft positiven Denkens in scheinbar aussichtslosen Situationen.Im Alter von nur elf Jahren erfuhr Oubelkas, der bis zu diesem Zeitpunkt gemeinsam von seiner holländischen Mutter und dem marokkanischen Vater aufgezogen wurde, die Scheidung seiner Eltern als den wohl größten Rückschlag seines ansonsten unbeschwerten Lebens. Eine noch tiefergreifendere Traurigkeit erfasste ihn jedoch, als er in Marokko, der Heimat seines Vaters, verhaftet wurde und sein Leben eine wahre Wende nahm.Im Dezember 2004 wurde Oubelkas für das Schmuggeln von beinahe acht Tonnen Drogen – eine Tat, die er nie begangen hatte – trotz dürftiger Beweislage zu zehn Jahren Haft verurteilt. Der erfolgreiche Unternehmer, der sich selbst als Mutterkind bezeichnet, war nun gezwungen, mit hunderten weiteren Gefangenen auf kleinstem Raum auf betoniertem Boden zu schlafen. Es war ebendiese Situation, welche ihn lehrte, in Möglichkeiten zu denken und dadurch das Beste aus seiner schwierigen Lage zu machen.Auch während der Gefangenschaft spielte seine Mutter eine wichtige Rolle in Oubelkas Leben. Über 400 Briefe aus dieser Zeit zeugen von ihrer Unterstützung und den Ratschlägen, mit denen sie ihm zur Seite stand. Das Buch „400 letters from my mom“ („400 Briefe von meiner Mutter“), eine Beschreibung dessen, was Oubelkas in seiner Haft in Marokko gelernt hat, widmete er somit seiner Mutter: Während der Zeit im Gefängnis lernte Oubelkas Verantwortung zu übernehmen, Ziele festzulegen, und diese auch zu erreichen; er lernte Arabisch, lehrte Englisch und legte sogar einen Garten auf dem Gefängnishof an.Heute will Oubelkas seine neugewonnene Lebenseinstellung mit seinen Mitmenschen teilen. Obwohl das Urteil ihm eine zehnjährige Gefängnisstrafe zugeordnet hatte, wurde Oubelkas nach nur knapp fünf Jahren, im Alter von 29 Jahren, freigelassen. In den 1647 Tagen und Nächten, die er in einem marokkanischen Gefängnis verbrachte, sah er ein, dass es durchaus berechtigt wäre, sich zu beschweren, aber nicht, an Nörgeleien festzuhalten. Es liege an jedem selbst, Möglichkeiten zu erkennen und auch zu schaffen. Genau dies will Oubelkas nun erreichen: dass Menschen beginnen, ihre eigenen Möglichkeiten zu gestalten, und sich eine positive Denkweise anzueignen.Siegfried Walch, Leiter des Instituts für Nonprofit-, Sozial- und Gesundheitsmanagement am MCI, führte das Publikum durch den inspirierenden Vortrag und zeigte auf, dass, obwohl wir in einer globalisierten Welt leben, doch kein globaler Rechtsrahmen existieren würde. Walch sieht es als Aufgabe unserer Generation, einen derartigen Rechtsrahmen zu schaffen und wies weiters darauf hin, dass es in unserer Verantwortung liege, das globalisierte Umfeld zu formen und damit zu verhindern, dass Menschen wie Oubelkas zu Unrecht verurteilt werden.Invitation_Joseph_Oubelkas1.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1119}
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