Rückblick

Start-up: Aus dem Leben eines Gründers.
Start-up: Aus dem Leben eines Gründers.
David Savasci, Gründer und Geschäftsführer der Zuper GmbH in WienIm Rahmen der MCI Alumni & Friends Vortragsreihe lud die Unternehmerische Hochschule® den Gründer und Geschäftsführer des Zuper Lieferservice für Lebensmittel in Wien David Savasci zu einem spannenden Vortrag über das Leben eines Unternehmers.Nach seinem Studium der Internationalen Betriebswirtschaft in Wien und Écully sieht sich Savasci heute als mit einem jungen Unternehmen liiert. Er folgt der Vision, seine Firma Zuper als das Amazon der Lebensmittellieferanten zu etablieren. Die Inspiration zu dieser Geschäftsidee kam Savasci während seines Studienaufenthaltes in Frankreich, als er eines Wochenendes erkrankte und nur mit Mühe ein Lebensmittelgeschäft mit Lieferservice ausfindig machen konnte.Wie Savasci feststellte, benötigen Lebensmittelgeschäfte mit Lieferdienst eine ausgebaute Infrastruktur und damit auch ein hohes Kapital. Mit Zuper präsentieren Savasci und seine Mitgründer nun eine Lösung für dieses Problem: Durch eine Adaption des Geschäftsmodelles des Online-Vermittlungsdienstes für Fahrdienstleistungen Uber, gelingt es den Unternehmern, Menschen, die Geld verdienen wollen, mit jenen, die keine Zeit haben, selbst einkaufen zu gehen, zusammenzuführen.Als Unternehmer müsse man voll und ganz hinter seinen Ideen stehen und dabei neue Lösungen für lange vernachlässigte Probleme anbieten. Laut Savasci ließe sich Unternehmergeist an fünf grundlegenden Fähigkeiten festmachen: Durchhaltevermögen in der Umsetzung seiner Visionen, Flexibilität im Hinblick auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Bevölkerung, etwas Irrsinn im Stecken hoher Ziele, analytisches und kreatives Denken im Lösen auftretender Schwierigkeiten sowie die Bereitschaft, ein guter Mensch zu sein, der fähig ist, ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen. Jedoch müssen Unternehmer auch gelegentlich unbeliebte Positionen beziehen und hart durchgreifen können.Die wertvollste Ressource eines Unternehmers ist dabei Zeit. Als Gründer einer jungen Organisation arbeitet Savasci hart und ist überzeugt, dass vielmehr die Leidenschaft für seine Vision als der Wunsch nach schnellem Geld sein Start-up zu einem erfolgreichen Unternehmen führen wird. Weiters glaubt er, dass ein ausgezeichnetes Team sowie die richtigen Förderer auf seiner Seite zu haben für den Erfolg seines Start-ups ausschlaggebend sein werden.Peter Mirski, Leiter der Abteilung für Management, Communication & IT am MCI, führte durch die Veranstaltung und moderierte die interessante und lebhafte Diskussion, die an Savascis Rede anschloss.Einladung_David_Savasci2.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1116}
Japan & Europa.
Japan & Europa.
Interessen | Standpunkte | Politik | Wirtschaft | SicherheitMasafumi Ishii, Botschafter Japans im Königreich Belgien und bei der NATO sowie Vertreter für Public Diplomacy in EuropaDie Unternehmerische Hochschule® hatte kürzlich das Privileg, im Rahmen der MCI Alumni & Friends Vortragsreihe den japanischen Botschafter in Belgien Masafumi Ishii zu begrüßen. Das Hauptaugenmerk seines anregenden Vortrags galt den in den nächsten 20 Jahren auf Japan sowie Europa zukommenden Chancen und Gefahren.Zu Beginn seiner Rede sprach Ishii über die japanische Außenpolitik und wagte sogleich einen Blick auf die nahe Zukunft Japans. Er identifizierte dabei globale Trends und erläuterte, wie Japan voraussichtlich auf derzeitige Entwicklungen reagieren würde. “Die Handlungen, die wir heute setzen, können unsere Zukunft verändern. Entscheidungen zu fällen ist zeitaufwändig, aber zugleich unerlässlich”, meinte Ishii. Neben hoch gebildeten Arbeitskräften habe Japan kaum Ressourcen. Das Land ist nahezu umringt von Staaten, die im Besitz von Atomwaffen sind. “Um seine Verteidigung zu sichern, benötigt man heute Atomwaffen. Aus diesem Grund schloss Japan auch Bündnisse mit den USA und China. Sowohl Japan als auch Europa arbeiten bestenfalls mit einem stets wohlhabenden und gesunden China zusammen”, so der japanische Botschafter.Japan in 2030.Ishii ist überzeugt, dass Japan auch in naher Zukunft eine bedeutende Weltmacht bleiben und jedoch schwerwiegenden Entscheidungen gegenüberstehen wird. Mit 128 Million Einwohnern besetzt Japan derzeit den weltweit zehnten Platz, wie der in Belgien tätige Botschafter festhielt. Die Tatsache, dass die Bevölkerung Japans derzeit Rückgänge verzeichne, könnte durch die Größe des Landes ausgeglichen werden. Ishii glaubt, Japans ausgeprägte Humanressourcen und hochentwickelte Technologie sowie das Geschäftsmodell des Landes könnten schon bald ein neues Zeitalter einleiten. Beeinflusst durch den Aufstieg Indiens und Chinas werde Japan Nischen entdecken sowie neue Trends entwickeln und so ebenfalls Aufstieg und Wachstum erlangen können. Dabei sei das Land jedoch vorranging auf die USA angewiesen. Keine andere Nation sei bereit, Japan so zu unterstützen wie die USA, die damit eine wesentliche Rolle in dieser Vision einnehme.“G2”: China und USA.2030 werde ein wahrlich symbolisches Jahr. Laut Ishii werden Chinas BIP wie auch seine Rüstungsausgaben schon bald das BIP und die Rüstungsausgaben der USA übertreffen. Gemeinsam mit den USA und Indien würde China damit nach 2030 ein neues Entscheidungsdreieck bilden. Wie Ishii erklärte, hat Japan die Absicht, Teil eines solchen Bundes zu werden und damit eine Gruppe der großen Vier mitzubegründen.Regionale Trends.Weiters schilderte Ishii dem Publikum, dass Japan derzeit von einer Arbeitslosenkrise betroffen ist: Zwei von fünf EinwohnerInnen haben keine Arbeit. Dies bedeutet, dass drei berufstätige EinwohnerInnen jeweils zwei arbeitslose EinwohnerInnen mitfinanzieren müssten. Sollte sich der momentane Trend fortsetzen, könnte sich dieser Zustand bis 2050 zu einem ernstzunehmenden Problem entwickeln.Zwischen Russland und Japan würde es kaum zu Problemen kommen. Wie Ishii glaubt, wäre Japan stets bemüht, die Beziehung in der momentanen Form weiterzuführen. Es stelle sich jedoch die Frage, ob Nordkorea einen Plan B benötige oder nicht. Derzeit führt Japan laufend Verhandlungen und hält Nordkoreas Raketen unter Kontrolle, wie Ishii erklärte. “Doch was, wenn Nordkorea droht auseinander- oder gar zusammenzubrechen? Wir sollten uns in jedem Fall auch auf ein derartiges Szenario vorbereiten”, warnte Ishii.Diskussion.“Der derzeitige Diktator Nordkoreas herrscht bereits in dritter Generation über das Land. In Asien glaubt man, dass die dritte Generation von allen am schwierigsten zu überleben ist”, erläuterte Ishii. Wie der japanische NATO-Botschafter weiter ausführte, trete die erste Generation für gewöhnlich mit starkem Charisma auf und bereite nur wenige Probleme. Die zweite Generation hingegen sei meist noch charismatischer, schaffe aber auch größere Probleme. Die dritte Generation schließlich trete ohne Charisma auf und bringe die schwerwiegendsten Probleme mit sich, so Ishii. “Wir sollten uns dessen mehr denn je bewusst sein, vor allem angesichts der Tatsache, dass dieses Land im Besitz nuklearer Waffen ist”, betonte Ishii abschließend.Bevor die Veranstaltung in einer lebhaften Diskussion, moderiert durch Andreas Altmann, mündete, schloss Ishii seinen Vortrag mit den Worten: “Solange China die Bereitschaft zeigt, zu einer Lösung beizutragen, sollten wir dies begrüßen und fördern, denn weltweiter Friede kommt uns allen zugute!”Invitation_Masafumi_Ishii1.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1115}
Die United Nations im Fortschritt.
Die United Nations im Fortschritt.
Bestrebungen für eine friedlichere und nachhaltigere Welt.Natalia Gherman, Kandidatin für das Amt des UN-Generalsekretärin und Premierministerin a.D. der Republik MoldawienIm Rahmen der MCI Alumni & Friends Vortragsserie durfte die Unternehmerische Hochschule® die offizielle Kandidatin der Republik Moldawien für das Amt des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Natalia Gherman, zu einem spannenden Vortrag zum Thema „United Nations in Progress“ willkommen heißen. Die Einleitung erfolgte durch MCI-Rektor Andreas Altman, die Moderation durch Dr. Armin Fidler, Präsident der European Health Management Association (EHMA) sowie Senior Lecturer und Fakultätsmitglied am Management Center Innsbruck (MCI).Im Vorjahr hatte die britische Tageszeitung „The Guardian“ Natalia Gherman als eine der beeindruckendsten und beachtenswertesten sieben „Frauen in der globalen Politik, die weltweit Veränderungen vorantreiben“ nominiert.Am Anfang ihrer Rede unterstrich Natalia Gherman die Bedeutung des Management Center Innsbruck mit seiner hervorragenden Stellung in Europa und der hohen Bildungsqualität für seine Studierenden. Gherman betonte auch die Bedeutung der Medien bei der Kommunikation ihres strategischen Plans, die Vereinten Nationen zu revitalisieren, um den Interessen der Bürger noch besser zu dienen.Auf die Frage der Studierenden, warum sie sich dazu entschieden hatte, für das Amt des UN-Generalsekretärs, einer der wohl schwierigsten Tätigkeiten weltweit, zu kandidieren, entgegnete Gherman, dass die UNO immer noch das beste Mittel der Menschheit in ihrer einzigartigen Bestrebung sei, die Probleme und Herausforderungen dieser Welt gemeinsam zu lösen. „Es ist unsere Verpflichtung, die Institution zu erneuern, damit sie leistungsfähiger wird und sich an die modernen Herausforderungen von heute anpasst. Wir alle haben auf eine Ära des Friedens und Wohlstands gehofft, aber sie hat sich nicht eingestellt. Unsere Welt ist seit dem Kalten Krieg leider nicht sicherer geworden. Die traditionelle Friedens- und Sicherheitsagenda der Vereinten Nationen wird auch eine der wichtigsten Aufgabengebiete des nächsten Generalsekretärs sein.“Laut Gherman ist es notwendig, die Wurzeln der Finanzierung des internationalen Terrorismus direkt an der Quelle anzupacken. „Völkermord, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit fordern weiterhin tausende von Menschenleben“, so Gherman. Die Friedens- und Sicherheitsagenda verlangt deshalb die Entwicklung von effizienten, effektiven und rechenschaftspflichtigen Sicherheitseinrichtungen, um vor allem für die bedrohte Zivilbevölkerung Sicherheit zu garantieren, meint Gherman.Schließlich nahm die Kandidatin für das Amt des Generalsekretärs der Vereinten Nationen noch Bezug auf die UN-Charta, das zentrale Dokument für alle UN-Botschafter. „... Die Charta ist meine Richtschnur. Ich bin bestärkt und zuversichtlich.“ Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung betrachtet Gherman als eine Agenda, welche die Entwicklungen der Welt für die nächsten 15 Jahre durch ihre 17 äußerst umfassenden Ziele und Vorgaben prägen wird. Diese Ziele stellen eine Weiterentwicklung der Milleniumsziele dar und gehen das Problem des Welthungers und der Armut an. „Mein Verhandlungsstil ist geprägt von starkem Engagement und großer Ehrlichkeit. Ich bin eine äußerst geschickte Mediatorin und verfüge über viel Erfahrung in der Exekutive“, so Gherman, die namhafte Diplomatin, deren Führungsqualitäten international geschätzt sind.Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem Moldawischen Honorarkonsulat organisiert. Besonderer Dank gebührt dem Honorarkonsul der Republik Moldawien, Prof. MMag. Dr.h.c. Ernst Madlener.Invitation_Natalia_Gherman3.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1109}
Österreich - Deutschland - Europa.
Österreich - Deutschland - Europa.
Anforderungen an die Wirtschaftspolitik zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.Prof. Dr. Dieter Hundt, Präsident der Deutschen Handelskammer in Österreich, WienAufsichtsratsvorsitzender der Allgaier Werke, Uhingen/D, Ehrenpräsident der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände, Berlin, Präsident a.D. des Aufsichtsrats des VfB Stuttgart, StuttgartIm Rahmen der Vortragsreihe MCI Alumni & Friends konnte man sich an der Unternehmerischen Hochschule® darüber freuen, Dieter Hundt willkommen zu heißen. Hundt ist Präsident der Deutschen Handelskammer in Österreich, Aufsichtsratsvorsitzender der Allgaier Werke sowie Ehrenpräsident der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände und schilderte in seinem Vortrag seine Sichtweise auf aktuelle Herausforderungen der Wirtschaftsentwicklung, insbesondere im Angesicht von Globalisierung und Digitalisierung.Zu Beginn seiner Ausführung legte Hundt seine Beobachtungen der für die wirtschaftliche Entwicklung in der europäischen Union momentan größten Einflussfaktoren dar. Neben der wirtschaftlich und politisch großen Herausforderungen, welche die Flüchtlingswelle mit sich gebracht hat, sieht er dabei vor allem die Diskussion um einen möglichen Austritt Großbritanniens aus der EU, die Verhandlungen um das transatlantische Freihandelsabkommen und nicht zuletzt die latente Terrorgefahr in europäischen Ländern als wichtigste Komponenten, die das Potenzial bergen, die europäische Wirtschaft nachhaltig zu beeinflussen.Deutschland, so Hundt, gehe es wirtschaftlich momentan sehr gut. Die Beschäftigungsrate ist so hoch wie nie und die Reallöhne steigen bei einer gleichweise geringen Teuerungsrate. Dies sei jedoch auf unbeeinflussbare Sonderfaktoren, wie beispielsweise einem für den Export günstigen Eurowechselkurs sowie niedrige Zinsen, zurückzuführen. Daher sei es unwahrscheinlich, dass dieser Zustand weiterhin andauere. Diese Unsicherheit in Deutschland, als bevölkerungs- und wirtschaftsstärkstes Land der EU, beeinflusse die Wirtschaft im gesamten europäischen Raum.Um im internationalen Wettbewerb weiterhin bestehen zu können, müssen die europäischen Staaten wieder enger zusammenrücken. Daher, so Hundt, würde der sogenannte „Brexit“ eine schwere Krise des Binnenmarktes auslösen. Nur eine wirtschaftliche Konvergenz würde Europa voranbringen. Deshalb stehe er auch den Verhandlungen rund um das Freihandelsabkommen mit den Vereinigten Staaten positiv gegenüber und begrüße den Vorstoß, Handelsbarrieren zu diesem für Europa so wichtigen Handelspartner abzubauen.Weiters müsse man in Europa zu einer konkreten und gemeinsamen Lösung für das Migrationsproblem kommen. Der Zustrom an Migranten müsse kontrolliert und reduziert werden. Wichtig sei dabei, eine funktionierende Kontrolle der EU-Außengrenzen aufzubauen, gleichzeitig jedoch innergemeinschaftliche Grenzen nicht zuzulassen. Denn sowohl das Wirtschaftswachstum als auch der Wohlstand der europäischen Staaten können nur durch einen freien und grenzüberschreitenden Warenverkehr gewährleistet werden.Der Vortrag endete mit einer regen Diskussion, die von Hausherr und MCI-Rektor Andreas Altmann moderiert wurde.Einladung_Dieter_Hundt2.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1100}
Europa in der Welt.
Europa in der Welt.
Romano Prodi, italienischer Ministerpräsident a. D., Präsident der Europäischen Kommission a.D.Gemeinsam mit der Industriellenvereinigung Tirol (IV) und dem Consularischen Corps Tirol durfte die Unternehmerische Hochschule® Romano Prodi in ihren Räumen begrüßen. Romano Prodi, der breiten Öffentlichkeit vor allem als Politiker bekannt, ist promovierter Jurist und Ökonom und kann auf eine lange wissenschaftliche Karriere verweisen. Vor zahlreichen Studierenden, Absolventen/-innen, Mitarbeiter/-innen und Freunden von MCI und Industriellenvereinigung Tirol gab er eine profunde Analyse der aktuellen Krisen Europas.Nach einer faszinierenden, weltweit einzigartigen Entwicklung der Europäischen Union habe diese mittlerweile ihr „Momentum“ verloren. Nach wie vor kann die Wirtschaftsleistung der EU mit jener der USA oder Chinas mithalten, Europa führt Industrieproduktion und Exporte an. Dennoch verliert die EU ihr Image in der Welt. Die fortwährende Erweiterung auf heute 28 Mitgliedsstaaten hat nicht nur die EU, sondern auch ihre Mitglieder verändert. Die Erweiterungsphase führte in eine Phase der Furcht – Angst vor der Globalisierung, vor Einwanderung, vor einer Wirtschaftskrise. Die politische Krise hat alle Länder erfasst. Politiker aller Ebenen würden nur bis zur jeweils nächsten Wahl denken, neue politische Gruppierungen lösen die traditionellen Parteien ab. Auch das Kräfteverhältnis innerhalb der EU habe sich dramatisch geändert. Die traditionelle Balance zwischen Deutschland, Frankreich und Großbritannien ist durch innenpolitische Krisen in Frankreich und die fortwährenden Austrittsdiskussionen in Großbritannien empfindlich gestört. Auch sei die Globalisierung derzeit eine zu große Herausforderung für Europa, in dem jedes Land auf sich allein gestellt sei. So gehe Schritt für Schritt der Zusammenhalt innerhalb der EU verloren.Um Abhilfe zu schaffen, solle laut Prodi die politische Kraft der EU gestärkt werden. Nur durch engere Zusammenarbeit könne man die Aufgaben bewältigen. Prodi verweist auf die drei Säulen der EU und fordert in Bezug auf die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik unter anderem auch eine europäische Armee. Darüber hinaus gehe es darum, Budgets, Wirtschafts- und Steuersysteme zu harmonisieren sowie das Flüchtlingsproblem an seinem Ursprung zu lösen und sich um Frieden in Syrien und Libyen zu bemühen.Die anschließende angeregte Diskussion wurde von MCI-Rektor Andreas Altmann moderiert.Invitation_Romano_Prodi_IV2.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1097}
Mutige Politik - stabile Finanzen.
Mutige Politik - stabile Finanzen.
Bundesminister Dr. Hans Jörg Schelling, Bundesminister für Finanzen der Republik Österreich, Wien„Universitäten treffen Freunde - Let’s go Munich!“ Unter diesem sympathischen Motto eroberte der Deutsche Freundeskreis (DFK) gemeinsam mit den Innsbrucker Universitäten und dem MCI auch heuer wieder die Bayernmetropole im Rahmen einer begeisternden Veranstaltung in der Industrie- und Handelskammer (IHK) in München.Konnten bereits in den letzten Jahren klangvolle Namen wie Außenminister Sebastian Kurz, Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und Landeshauptmann Günther Platter als ranghohe Persönlichkeiten begrüßt werden, um wertvolle Impulse zu erhalten und die nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Tirol & Bayern sowie Österreich und Deutschland zu pflegen, so stand diesmal der österreichische Finanzminister Dr. Hans Jörg Schelling im Mittelpunkt einer glanzvollen Veranstaltung.DFK-Vorsitzender Dr. Yorck Schmidt sieht den Auftrag des Deutschen Freundeskreises erfüllt, die Universität Innsbruck, die Medizinische Universität Innsbruck und das Management Center Innsbruck mit renommierten Persönlichkeiten, Unternehmen und Institutionen aus Wissenschaft & Wirtschaft zusammenzubringen, nachbarschaftlichen Dialog und Begegnung zu fördern und die deutsch-österreichischen Beziehungen auszubauen.Neben dem Präsidenten des Europäischen Forum Alpbachs EU-Kommissar a.D. Dr. Franz Fischler und Innsbrucks Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider, waren auch die Spitzenvertreter/-innen der Innsbrucker Universitäten, Dr. Helga Fritsch (MUI) und Dr. Andreas Altmann (MCI), Dr. Sabina Kasslatter Mur (Universität Innsbruck) sowie über 200 Spitzen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft vertreten.Handelsblatt Senior Editor Hans-Jürgen Jacobs führte die lebhafte und abwechslungsreiche Diskussion und ein gelungener Ausklang sind kraftvoller Beleg für die Richtigkeit der sympathischen Mission des Deutschen Freundeskreises "Universitäten treffen Freunde“ und der Brückenfunktion zwischen Österreich und Deutschland und Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.{phocagallery view=category|categoryid=1094}
Entrepreneurship, Start-Ups und Innovation.
Entrepreneurship, Start-Ups und Innovation.
Dr. Harald Mahrer, Staatssekretär im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung & Wirtschaft.Gemeinsam mit der Universität Innsbruck durfte sich die Unternehmerische Hochschule® über den Besuch von Staatssekretär Dr. Harald Mahrer freuen, der sich in seinem Vortrag den Themen Entrepreneurship und Innovationsgeist annahm.Mahrer begrüßte die enge Kooperation von Universität Innsbruck und MCI und merkte an, dass Kooperation und Konkurrenz sich nicht ausschließe. Vielmehr befinde man sich gerade in einer Zeit des Umbruches, in der Zusammenarbeit wichtiger denn je sei. Mahrer, der sich selbst als Politiker mit umfassendem unternehmerischen Background sieht und von der deutschen Zeitung DIE ZEIT als „Jedi-Ritter“ unter den Partei-Reformierern bezeichnet wurde, sieht in der Digitalisierung die größte Beeinflussung des Unternehmertums seit Jahrzenten. Österreich habe es noch nicht geschafft, mit den mit der Digitalisierung einhergehenden Dynamiken Schritt zu halten.Wenngleich Österreich sich in vielen Bereichen technologisch weiterentwickelt und verbessert, so fällt es im Innovationsvergleich dennoch zurück. Das, so Mahrer, bedeute, dass sich andere Länder und hier insbesondre Asien, schneller entwickeln. Mache man so weiter, verliere man weiter an Wettbewerbsfähigkeit. In der Innovationskraft eines Landes sieht er den Schlüssel zu Wachstum. Daher gelte es, die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen nachhaltig zu verbessern, um Kreativität zu fördern. Oberstes Ziel der Politik müsse daher sein, im Ranking der Länder der Innovationsführer wieder zu steigen.In seinem Vortrag unterbreitet Mahrer bereits Ansätze, die hierzu beitragen können. So wären Forschungsleistungen in Österreich generell sehr hoch. Es fehle allerdings an Initiativen, Spin-offs aus universitären Bereichen zu gründen. Wichtig für den Wirtschaftsstandort Österreich sei daher, die Gründungsintensität zu erhöhen und Wissenstransfer zu ermöglichen. Kooperationen seien hierfür ein wichtiges Werkzeug.Weiters müsse sich die in Österreich vorherrschende Fehlerkultur grundlegend ändern. Fehler dürfen gemacht werden und dienen dem Lernen. Unternehmer tragen das Risiko des Scheiterns, gleichzeitig sind sie aber auch die Treiber der Wirtschaft und gehören laut Mahrer daher mehr unterstützt. Letztlich merkt der Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung & Wirtschaft an, gehöre brachliegendes Innovationspotential besser ausgeschöpft. Österreich nehme hier eine Vorreiter-Position ein, indem es proaktiv eine Open Innovation Strategy verfolge und alle Bevölkerungsgruppen in den Innovationsprozess einzubeziehen versuche.Moderiert wurde die Veranstaltung von Univ.-Prof. Dr. Johann Füller, Abteilung Innovation & Entrepreneurship der Universität Innsbruck und FH-Prof. Dr. Bernd Ebersberger, Leiter Forschung, Innovation & Entrepreneurship am MCI. An den Vortrag schloss eine rege Diskussion mit dem zahlreich anwesendem Publikum an.Einladung_Staatssekretaer_Harald_Mahrer5.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1095}
Familienpolitik und ihre Herausforderungen.
Familienpolitik und ihre Herausforderungen.
Dr. Sophie Karmasin, Bundesministerin für Familien und Jugend, WienIm Rahmen der Vortragsreihe von MCI Alumni & Friends begrüßte die Unternehmerische Hochschule® die Bundesministerin für Familien und Jugend, Frau Dr. Sophie Karmasin aus Wien.Karmasin ist parteiunabhängige Familienministerin. Vorher war sie 20 Jahre als Motivforscherin tätig und beschäftigte sich mit den Bedürfnissen, Träumen und Sorgen von Frauen und Familien. Auf die Eisbrecherfrage von MCI-Rektor Andreas Altmann wie es zu der Entscheidung kam, von einer erfolgreichen Unternehmerin in die Politik zu wechseln, entgegnete sie: „Das ist eine Frage, für die ich nicht viel Zeit hatte, nämlich insgesamt nur 23 Stunden.(…) Letztendlich am Ende des Tages, nämlich um 15.30 Uhr musste ich mich entscheiden und habe mich für die emotionale Entscheidung entschieden, nämlich auf mein Bauchgefühl zu hören.“Österreich sei noch nicht das familienfreundliche Land wie sie sich das vorstellen würde. Ganz klar formulierte sie ihre politischen Ziele. Österreich solle, müsse und werde das familienfreundlichste Land Europas bis 2025 werden. „Kinderbetreuung ist in Österreich noch keine Selbstverständlichkeit“, so Karmasin. So mangle es an Plätzen, Flexibilität und Qualität vieler Kinderbetreuungsstätten. Daher wäre für sie ein ganz zentraler Schwerpunkt, Kinderbetreuung in allen Facetten zu entwickeln. Um dies zu erreichen, werde laut Karmasin heuer die bisher größte Ausbauoffensive des Bundes gestartet werden. 305 Mio. Euro werden laut der Familienministerin investiert werden, um bessere Bedingungen zu garantieren.Karmasin bricht mit den vorherrschenden Klischees. So wehrte sie sich gegen das Stereotyp einer klassischen Familienkonstellation, in der der Vater berufstätig ist und die Mutter sich um die Kinder kümmert und damit ihre eigene berufliche Karriere aufgibt. Dieses System würde gegen Lebensqualität sprechen. Beide Geschlechter sollten laut Karmasin die Möglichkeit haben, sich frei für die Erziehung oder Karriere zu entscheiden. Politik dürfe nicht vorschreiben, wie eine Familie auszusehen habe. Für Karmasin sei Familie viel eher ein Wertekonstrukt beruhend auf Vertrauen, Solidarität und Zusammenhalt. Gesetzliche Bedingungen seien für sie sekundär.Seit Neuestem arbeite sie an einem Bildungskompass. Dieser soll Kinder auf Stärken und mögliche Nachschulungsmomente überprüfen und optimal individuell begleiten. Abschließend stellte Karmasin das von ihr im März letzten Jahres gegründete Projekt „Unternehmen für Familien“ vor, ein Netzwerk mit bisher 200 Familienunternehmen sowie 30 Gemeinden. Ziel sei es Best Practice Beispiele vorzustellen, in welchen die Vereinbarkeit von Familie und Karriere gelebt werden. „Das Thema Familienunternehmen ist mir ein besonderes Anliegen“ so die Familienministerin.In der anschließenden Diskussion unter der Leitung von MCI-Rektor Dr. Andreas Altmann betont Karmasin, dass im Durchschnitt Frauen unbezahlt mehr als Männer arbeiten und dass sie sich dafür einsetzen werde, die Gleichbehandlung beider Geschlechter zukünftig voranzutreiben.Einladung_FBM_Karmasin3.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1087}
Management Herausforderungen - Strategy vs. Daily Business.
Management Herausforderungen - Strategy vs. Daily Business.
Christoph Vilanek, CEO Freenet GroupIm Rahmen der Vortragsreihe von MCI Alumni & Friends begrüßte die Unternehmerische Hochschule® Christoph Vilanek, seit 2009 CEO der Freenet Group, dem größten netzunabhängigen Telekommunikationsanbieter in Deutschland mit rund 5.000 Mitarbeitern.Christoph Vilanek, der als gebürtiger Tiroler auf eine herausragende und vielseitige Karriere verweisen kann, führte am Beispiel Freenet aus, welche Bedeutung einer Unternehmensstrategie zukommt und wie es ein erfolgreiches Unternehmen schaffen kann, trotz seines fortwährenden Erfolges mutig, enthusiastisch und innovativ zu bleiben.Er beginnt seinen begeisternden Vortrag mit Überlegungen zu Unternehmensstrategien: Unternehmen benötigen eine Unternehmensstrategie genauso wie Mitarbeiter danach verlangen. Mitarbeitern gehe es dabei nicht so sehr um den Plan an sich, sondern um Stabilität und Sicherheit. Die Erfahrung zeige allerdings, dass die besten Strategien oft im Nachhinein geschrieben werden. Auch Freenet verfügt über eine Unternehmensstrategie, die sich mit „Digital Lifestyle“ umschreiben lässt. Die Entwicklung dieser Strategie im Jahr 2011 führte zu Begeisterung bei den Mitarbeitern, die diese Idee seither mit hohem Engagement nach außen tragen.Die Idee des Digital Lifestyle von Freenet umfasst alle Bereiche der Telekommunikation, des Internets, TV und Energie sowie alle Produkte und Dienstleistungen, die mittels Mobile Device und Internet gesteuert werden können. Die Kombination aus Smartphone und ferngesteuertem TV erschließt die Potenziale intelligenter Haustechnik („smart home“). Das Smartphone übernimmt zunehmend die Rolle eines digitalen „Schweizer Messers“.Freenet hat seit seiner Erstnotierung an der Frankfurter Börse im Jahr 2007 eine enorme Entwicklung zum heutigen Konzern genommen. Im Jahr 2009 erfolgte durch die Zusammenführung dreier Unternehmen ein großer Wachstumsschub. Einen weiteren wesentlichen Meilenstein stellte die Entwicklung der bereits vorgestellten Unternehmensstrategie im Jahr 2011 dar. Trotz der erfreulichen Ergebnisse in allen Unternehmensbereichen, der erfolgreichen Positionierung und positiven Umsatzentwicklung stellte sich das Top-Management Ende 2014 unter dem Motto „success is the pre-requisite for failure“ einer kritischen Überprüfung, in der sämtliche bisherigen Prämissen in Frage gestellt und Schwächen schonungslos offengelegt wurden. Weil sich die Marktbedingungen laufend ändern und sich nicht in einen Plan fassen lassen, gilt es, Stärken wie beispielsweise Begeisterung, unternehmerisches und bahnbrechendes Denken, Mut zu klaren Entscheidungen genauso wie zu Misserfolgen zu entwickeln und zu pflegen. Es müssen beständig Möglichkeiten zu organischem und anorganischem Wachstum identifiziert werden, und es benötigt den Mut, mehr Risiko zuzulassen.Hier schließt sich der Kreis zum „daily business“: Es gelte tagtäglich flexibel genug zu sein, um neue Dinge auszuprobieren und den Kunden den bestmöglichen individuellen Service zu bieten. Christoph Vilanek beschreibt dies als „shape to race“, bereit für das Rennen zu sein.Die Veranstaltung wurde von MCiT-Studiengangsleiter Peter Mirski moderiert.Invitation_Vilanek2.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1086}
Wenn die Justiz versagt.
Wenn die Justiz versagt.
Guantánamo, Wikileaks, Snowden, Manning & Modern Society.Nancy Hollander, International Criminal Defense Lawyer, Albuquerque, New Mexico/USAIm Rahmen der Vortragsreihe von MCI Alumni & Friends begrüßte die Unternehmerische Hochschule® die international anerkannte Anwältin Nancy Hollander, die bedingt durch ihren Einsatz für jene, die als Staatsfeinde gelten oder des Terrorismus beschuldigt werden in der New York Times als „terrorist lawyer“ bezeichnet wird.Ihren Vortrag beginnt sie mit der ernüchternden Aussage, dass in den Vereinigten Staaten von Amerika 3% aller Menschen inhaftiert sind – mehr als dies beispielsweise in Europa der Fall ist. Auch sogenannte „Whistleblower“, die die Wahrheit oder ein Geheimnis über die Regierung offenbaren, worüber alle Bescheid wissen sollten, werden inhaftiert. Zu diesen Inhaftierten zählt unter anderem ihre Klientin Chelsea Manning, die mit der Weitergabe von Dokumenten an Wikileaks zum Thema Menschenrechte und deren Ignoranz während des Irakkrieges, an die Öffentlichkeit ging. Weiteres berichtet sie von ihrem Klienten Mohamedou Ould Slahi, der aufgrund von mutmaßlichen Verbindungen zu Al-Qaida in Guantanamo inhaftiert ist. Sein Buch, das sich aus Briefen an sie selbst als seine Anwältin zusammensetzt, wurde erst nach sieben Jahren – zum Teil zensiert – unter dem Titel Guantanamo Diary veröffentlicht. Laut Nancy Hollander wurde er von allen Häftlingen in Guantanamo am schlimmsten gefoltert. Neben dem Umgang der amerikanischen Regierung mit sogenannten „Whistleblowern“ stuft sie auch den Umgang mit der Privatsphäre von Bürgern als äußerst bedenklich ein. Sie geht so weit zu behaupten, dass der Staat durch die Überwachung seine Bürger nicht schützt, sondern ausspioniert.In der anschließenden Diskussion unter der Leitung von MCI Rektor Dr. Andreas Altmann betont Nancy Hollander die Verpflichtung jedes einzelnen, das Konzept der Demokratie stark und fair und vor allem transparent zu halten. In diesem Zusammenhang nennt sie auch die Ära Obama, die sie im Vergleich mit den letzten Präsidentschaftsperioden, als die am wenigsten transparente Zeit sieht. Auf die Frage von Andreas Altmann, ob das Scheitern der Justiz in Zusammenhang mit einem Scheitern der Gesellschaft, der Bildung, der Medien gesehen werden könne, antwortet Hollander, dass in Amerika vor allem das Bildungssystem große Mängel aufweise und dass Menschen mit wenig Bildung viel leichter zu beeinflussen seien.Invitation_Nancy_Hollander1.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1084}
Violate common sense: particularity - soul.
Violate common sense: particularity - soul.
Franz Hackl, Trompeter, Komponist, Instrumentenbauer, Gründer des Outreach Festivals, Kreativer, Unternehmer, New York & SchwazIm Rahmen der Vortragsreihe von MCI Alumni & Friends begrüßte die Unternehmerische Hochschule® den Jazztrompeter Franz Hackl. Der Gründer des Outreach Festivals stellt seinen Vortrag unter dasselbe Motto, wie das des Festivals: „violate common sense: particularity-soul“. Er bringt den common sense, also den gesunden Menschenverstand in Zusammenhang mit gesellschaftspolitischen Themen und spannt einen Bogen zu seiner Arbeit als Musiker, zu seinem ganz persönlichen Verständnis von „common sense.Franz Hackl betont immer wieder die Wichtigkeit des gesunden Menschenverstandes – sei es in der verantwortlichen Nutzung der neuen technologischen Möglichkeiten, der Herangehensweise an das Flüchtlingsthema oder auch in Bezug auf den aktuellen Wahlkampf in den Vereinigten Staaten. Das Phänomen „Donald Trump“ führ er unter anderem auf den starken Einfluss der Medien zurück. So sei es laut Hackl noch nie möglich gewesen, dass so viele Menschen mit so wenig Talent bekannt werden, wie in der heutigen Zeit.Die Veranstaltung wurde von FH-Prof. Dr. Siegfried Walch, Studiengangsleiter Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmanagement / International Health & Social Management am MCI, moderiert.Einladung_Franz_Hackl3.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1076}
US-Präsidentschaftswahlen.
US-Präsidentschaftswahlen.
Die amerikanische Gesellschaft zwischen Donald Trump & Hillary ClintonRamesh Ponnuru, National Review senior editor, Bloomberg View columnist, American Enterprise Institute visiting fellowIm Rahmen der MCI Alumni & Friends Vortragsreihe hatte die Unternehmerische Hochschule® das Vergnügen, den National Review Chefredakteur, Berg Bloomberg-Kolumnist, American Enterprise Institute Visiting Fellow Herrn Ramesh Ponnuru für einen inspirierenden Vortrag über die US-Präsidentschaftswahlen zu begrüßen.Ramesh Ponnuru beginnt mit der Feststellung, dass die heutige Zeit als die "Ära der schlechten Gefühle" bezeichnet werden könne, während die letzten drei Präsidentschaftsperioden "die Ära der guten Gefühle" bezeichnet werden können. Er erklärt, dass das zeitgenössische Klima in den USA davon geprägt sei, dass die Menschen denken, Amerika bewege sich in eine falsche Richtung. Sie glauben nicht, dass die politische Führung gute Dienste leiste. Als die Menschen in der Vergangenheit dazu befragt wurden, ob es ihren Kindern künftig einmal besser gehen würde, als ihnen, wurde diese Frage bestimmt mit „Ja“ beantwortet. „Das“, so Ponnuru, „habe sich in der heutigen Zeit stark verändert“. Die Amerikaner sind besorgt über das geringe Wirtschaftswachstum, über die hohen Lebenserhaltungskosten, die Kosten zur Gesundheitsversorgung und der Hochschulbildung.Ramesh Ponnuru identifiziert zwei Sichtweisen innerhalb der Gesellschaft. Die Menschen sind entweder konservativ oder progressiv - so dass die Mitte kaum mehr existiert. Früher gab es eine Menge von konservativen Demokraten und progressive Republikaner. Dies ist jedoch nicht mehr der Fall. Politische Spaltung gehe einher mit kulturellen Divisionen. Heute ist es in den meisten Staaten klar, wie die Wahl ausfällt. Außerdem bemerke er, dass die Amerikaner aufgehört haben, darauf zu vertrauen, dass die Demokraten für die Werte der Mittelklasse einstehen würden. Im gleichen Moment haben sie aber auch noch nicht damit angefangen, den Republikanern dies zuzutrauen. Abschließend erläutert er noch den Umgang der Parteien mit Themen wie Migration, Hochschulbildung, Gesundheitspflege, Vereinbarkeit von Familie und Arbeit.Die Rede endete in einer lebendigen Diskussion moderiert von MCI Dozent Dr. Armin Fiedler.Invitation_Ponnuru2.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1065}
Vermögenskonzentration in Europa.
Vermögenskonzentration in Europa.
Philanthropie oder Aushöhlung der Demokratie?Dr. Martin Schürz, Oesterreichische Nationalbank, Monetäre Analysen, WienEine vielschichtige Auseinandersetzung mit den Fragen der Vermögenskonzentration war Gegenstand eines Vortrags von Dr. Martin Schütz, Gruppenleiter für monetäre Analysen in der Volkswirtschaftlichen Abteilung der Österreichischen Nationalbank. Der Vortrag, der durchaus auch die persönliche Meinung von Dr. Schütz zum Ausdruck brachte, fand im Rahmen der Reihe von MCI Alumni & Friends statt.Dr. Schütz eröffnet seinen Vortrag mit einem Blick auf die Situation in Österreich: Obwohl Österreich ein wohlhabendes Land mit relativ hohen Arbeitseinkommen sei, liege der Gini-Koeffizient, also jener Wert, der Auskunft über die Verteilung des Vermögens gibt, bei 0,76 auf einer Skala von 0 bis 1 (0 = absolute Gleichverteilung; 1 = absolute Ungleichverteilung). Dieser hohe Wert weise auf eine deutliche Ungleichheit der Nettovermögen hin. Eine wesentliche Rolle in dieser Entwicklung spielen die Änderungen in der Gesellschaft seit der Industrialisierung, der relativ geringe Anteil an Immobilienbesitzern sowie in jüngerer Zeit Erbschaften, die sich deutlich stärker auf den Vermögenszuwachs auswirken als Steigerungen des Arbeitseinkommen.In Österreich besitzen die unteren 50 % der Haushalte 4 % am Bruttovermögen, während die obersten 5 % über 45 % des Bruttovermögens verfügen. Dieses Bild zeige sich auch global: Die weltweit reichsten 62 Personen besitzen genauso viel wie die gesamte untere Hälfte der Weltbevölkerung. Schütz zitiert im Vortrag auch den Ökonomen Thomas Piketty, der in seiner Forschungsarbeit darlegt, dass sich die Vermögensschere öffne, wenn die Kapitalrendite über längere Zeit größer sei als das Wirtschaftswachstum.Ein hohes Vermögen besitze eine hohe Strahlkraft und bedeute ab einem gewissen Volumen auch Gestaltungskraft, führt Schütz weiter aus. Wohlhabende rechtfertigen ihr Vermögen unter anderem mit Hinweisen auf ihre Wohltätigkeit. Langfristig unterminiere diese philantropische Haltung jedoch die Demokratie, weil die Wohlhabenden die zu unterstützenden Projekte und Vorhaben selbst auswählen. Langfristig höhle zu starke Vermögenskonzentration die Gesellschaft aus (Christine Lagarde 2013), dämpfe durch Bildungsbenachteiligungen das BIP-Wachstum (OECD), verletze durch den Verzicht auf Leistung als Bewertungsgrundlage Gerechtigkeitsprinzipien und berge schließlich die Gefahr von Machtmissbrauch, da Reich und Arm in der Gesellschaft unterschiedliche Präferenzen zeigen und die Politik dazu tendiere, Vermögende und Vermögen zu schützen.Durch die anschließende angeregte Diskussion führte Prof. Dr. Bernd Ebersberger, Leiter Forschung, Innovation & Entrepreneurship am MCI.Einladung_Martin_Schürz4.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1059}
Kulturentwicklung & nachhaltiges Wirtschaften.
Kulturentwicklung & nachhaltiges Wirtschaften.
Erich Harsch, Vorsitzender der Geschäftsführung, DM drogerie markt GmbH & Co. KG, KarlsruheDie MCI Alumni & Friends Vortragsreihe konnte mit Erich Harsch, Vorsitzender der Geschäftsführung von dm-drogerie markt, ihren ersten hochkarätigen Gast im neuen Jahr begrüßen. Der gebürtige Österreicher arbeitet seit rund 35 Jahren bei DM und schaffte dort – trotz, wie er betonte, abgebrochenem Studium – eine „Tellerwäscher-Karriere“. Diese führte ihn vom Mitarbeiter in der IT-Abteilung in die Geschäftsführung mit Regionalverantwortung für rund 200 Filialen in Süddeutschland.Die Geschäftsführung übernahm Harsch dabei 2008 vom Firmengründer Götz W. Werner. Gleich zu Beginn sah er sich mit der Frage konfrontiert, ob die Fußstapfen in die er tritt nicht zu groß seien. Es ginge ihm aber nicht darum, in diese zu treten sondern seine eigenen Spuren zu hinterlassen. Dies schaffe er mit der Fortführung und Erweiterung der unkonventionellen Unternehmensführung des Firmengründers.dm’s nachhaltigen Erfolg sieht Harsch vor allem in der starken Kundenorientierung seines Unternehmens – ein Unternehmen müsse sich zwangsgemäß zwischen Gewinn- und Kundenorientierung entscheiden, das eine schließe das andere immer aus. Stelle man aber den Kunden in den Mittelpunkt und richte sein Handeln nach diesem aus, so entstehe Gewinn nicht als Ziel, sondern als Folge des Handelns. Harsch geht sogar so weit und bezeichnet sein Unternehmen als „systematischen Gewinnminimierer“, denn zu viel Gewinn sei gleichzusetzen mit dem Versäumnis für in der Zukunft wichtige Investitionen.Strenge Hierarchien und Vorgesetzte sieht Harsch als schädlich für ein Unternehmen, denn dann arbeiten Mitarbeiter vordergründig nach den Wünschen ihrer Führungskräfte. So stehe der Kunde zwingend in zweiter Reihe. Daher habe man bei dm die klassische Hierarchie-Pyramide auf den Kopf gestellt – der Kunde bildet das obere Ende, die Führungskräfte die untere Spitze und somit die Basis. Alle Mitarbeiter des Unternehmens stützen diese Pyramide und arbeiten so zum Wohle des Kunden.Um das Stützen der Pyramide durch die Mitarbeiter zu ermöglichen, sei es wichtig diesen Freiheiten zu lassen und sie mit Eigenständigkeit und Eigenverantwortung auszustatten. dm arbeite daher ohne Budget- oder Zielvorgaben und erteile seinen Mitarbeitern keine Anweisungen. Zudem erziehe man sich seine Kunden zu Loyalität, in dem man keine Aktionspreise sondern dauerhaft günstige Preise anbiete. So kann sich der Kunde darauf verlassen, dass er immer zu günstigen und fairen Preisen einkaufe. Eine Wachstumsrate von acht bis zehn Prozent sowie ein erstmals auf mehr als 9 Mrd. Euro gestiegener Jahresumsatz geben Harsch und seiner Form der Unternehmensführung dabei klar Recht.Durch die anschließende rege Diskussion führte Hausherr und MCI-Rektor Andreas Altmann.Einladung_Erich_Harsch2.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1055}
Frauen auf dem Weg nach oben.
Frauen auf dem Weg nach oben.
"Pink-Washing" oder echter Kulturwandel?Claudia Große-Leege, Geschäftsführerin, Verband deutscher Unternehmerinnen, BerlinIm Rahmen der MCI Alumni & Friends Gastvortragsreihe konnte die Unternehmerische Hochschule® die Geschäftsführerin des Verbands der deutschen Unternehmerinnen (VdU), Frau Claudia Große-Leege, begrüßen. In ihrem Vortrag beschäftigte sie sich mit der Frage danach, ob Frauen auf dem Weg an die Führungsspitze mit mehr Akzeptanz begegnet wird als früher und stellt gleich zu Beginn ihres Vortrages fest, dass sie als weibliche Vortragende hoffentlich „keine Quote“ zu erfüllen habe.1954 von 30 Unternehmerinnen gegründet, wurde der VdU zunächst belächelt und als eine vorübergehende Erscheinung abgetan. Mit mehr als 1.600 Unternehmerinnen, die jährlich rund 85 Milliarden Euro umsetzen und über eine halbe Million Mitarbeiter beschäftigen, hat es der Verband heute aber zur größten branchenübergreifenden Interessensvertretung deutscher Unternehmerinnen gebracht und setzt sich aktiv für seine Mitglieder ein.Obwohl Frauen, deren Anteil an höheren Schul- und Universitätsabschlüssen stetig steigt, sogenannte Bildungsaufsteigerinnen seien, seien Frauen an der Spitze immer noch unterrepräsentiert. Dies sei vor allem auf die zu wenig vorhandenen Kinderbetreuungseinrichtungen zurückzuführen, was dazu führt, dass viele Frauen in Teilzeitjobs arbeiten. Zudem unterscheiden sich Frauen in ihrer Art zu führen von ihren männlichen Kollegen – sie seien weniger risikofreudig, verfolgen weniger ehrgeizige Wachstumsziele und legen viel Wert auf die Mitarbeiterbindung.Die eingangs bereits von Frau Große-Leege erwähnte Quotenregelung, die einen festen Frauenanteil in den Gremien börsenorientierter bzw. mitbestimmungspflichtiger Gesellschaften vorschreibt, sieht die Geschäftsführerin des VdU als ein „notweniges Übel“, ohne die ein Mitwirken von Frauen in Führungspositionen kaum erreicht werden könne. Gleichzeitig, so Große-Leege, habe man als Interessensvertretung der Unternehmerinnen Wert darauf gelegt, den Unternehmen größtmöglichen Handlungsspielraum in der Besetzung von Aufsichtsräten und Vorständen zu lassen, indem man die Frauenquote bei 30% fixierte.Mit Blick in die Zukunft findet Große-Leege durchaus auch positive Aspekte an der Quotenregelung. So trage diese dazu bei, eine kritische Masse an Frauen in Führungspositionen zu erreichen. Diese wiederum stellen zum einen Rollenvorbilder für andere Frauen dar, zum anderen tragen sie zum Aufbau eines Frauen-Netzwerks bei, dass die Besetzung von Aufsichtsrats- und Vorstandspositionen durch weibliche Führungskräfte fördere. Der Kulturwandel, so die VdU-Geschäftsführerin, habe bereits begonnen, habe aber weiterhin einen Schub nötig.Durch die im Anschluss an den Vortrag entstandene, rege Diskussion führte MCI-Lektor und FAZ-Fachverlag Redaktionsleiter Tobias Anslinger, der auch MCI Absolvent ist.Einladung_Grosse-Leege4.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1034}
Der Erfolg einer Idee.
Der Erfolg einer Idee.
Hans K. Reisch, Vorstandsdirektor, SPAR Österreichische Warenhandels-AGIm Rahmen der Vortragsreihe von MCI Alumni & Friends begrüßte die Unternehmerische Hochschule® Hans K. Reisch, Vorstandsmitglied der SPAR Österreichische Warenhandels-AG. Der gebürtige Kufsteiner (Tirol), dessen Großvater Hans F. Reisch 1954 die erste SPAR-Organisation in Österreich gründete, erzählt von der Entwicklung eines kleinen Lebensmittelgeschäftes hin zu einem mitteleuropäischen Handelskonzern. Er skizziert Strategien, die zum stetigen Ausbau des mittlerweile einzigen familiengeführten Unternehmens führten, das zur Gänze in österreichischem Eigentum ist. Das kleine Lebensmittelgeschäft, das damals der Ausgangspunkt dieses nun mit einem Umsatz von rund 13 Milliarden Euro veranschlagten Unternehmens ist, ist heute noch in der Fußgängerzone Kufstein zu finden. Mit dem Fokus auf regionalen Produkten und 3500 Eigenmarken, die in einer Sortimentspyramide von der Diskontmarke „S-Budget“ bis hin zur Premiummarke „Spar-Premium“ reichen, schaffte es der Konzern 2014 zum fünften Mal Wachstumsführer in Österreich zu werden. Hans K. Reisch erzählt des Weiteren von Innovationen, die ausgehend von SPAR den Handel künftig revolutionieren werden. Hier wären beispielhaft die Eelectronic Shelf Labels (ESL) zu nennen, die bereits am Campus der WU Wien zum Einsatz kommen. Auch die Spar-Tochtergesellschaft Hervis geht mit Innovationen, wie beispielsweise dem Pop-up Skiverleih neue Wege im Sportartikelhandel und schafft es so sich von der Konkurrenz abzuheben und erfolgreich zu sein. Die Moderation der Veranstaltung übernahm MCI Rektor Dr. Andreas Altmann. Der Vortrag fand in einer anregenden Diskussion seinen Abschluss.Einladung_Reisch3.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1028}
Vom Familienunternehmen zum Global Player.
Vom Familienunternehmen zum Global Player.
Erich Sixt, Vorstandsvorsitzender & Mehrheitsaktionär, SIXT SE, Pullach/DMit Erich Sixt konnte die Unternehmerische Hochschule® einen besonderen Gastredner für die MCI Alumni & Friends Vortragsreihe begrüßen, stand doch der Vortrag des Unternehmers, der in dritter Generation die weltweit führende Autovermietung leitet, ganz im Zeichen des am MCI neu gegründeten Zentrums für Familienunternehmen. Ein allgemein gültiges Erfolgsrezept könne er keines geben, so Sixt. Als langjährig tätiger Unternehmer, der das Familienunternehmen in den 60er Jahren mit 20 Mietautos und einem Jahresumsatz von rund einer Million D-Mark übernahm und zum heutigen Erfolg führte – Sixt vermietet mittlerweile mehr als 250.000 Autos weltweit und verzeichnet einen Jahresumsatz von zwei Milliarden Euro – könne er Jungunternehmern aber drei Tipps mit auf den Weg geben. Zum einen rät er, hungrig nach Erfolg zu sein. Nur mit einem ehrgeizigen Ziel und einer Vision vor Augen könne man erfolgreich werden. Zudem rät Sixt Jungunternehmern, Selbstvertrauen zu haben und Dinge auch mal zu wagen. So erweiterte der Sohn eines Münchner Fuhrunternehmens die lokale Autovermietung seines Vaters Mitte der 70er Jahre und stieg in das Leasinggeschäft ein. Dieser Sprung ins kalte Wasser erwies sich als großartige Chance, das Unternehmen weiterzuentwickeln. Selbstvertrauen beweist Sixt als Geschäftsführer seines Unternehmens auch immer wieder mit provokanten Werbeauftritten, die wesentlich dazu beitragenden Autovermieter als erfolgreichen Premiumanbieter zu etablieren. Zuletzt, so Sixt, bedürfen gute Unternehmer aber auch das nötige Verantwortungsgefühl ihren Mitarbeitern, Finanzgebern und Aktionären gegenüber. Dies sei die Basis um gute Entscheidungen im Sinne des Unternehmens treffen zu können. Mit diesen drei Dingen vor Augen gelang es Sixt mehrere wirtschaftlich schwierige Zeiten zu überstehen, zuletzt 2008 als die Finanzkrise in den Euro-Ländern ausbrach. Als Vorstandsvorsitzender und Mehrheitsaktionär seines Unternehmens bezeichnet er sich und alle anderen Unternehmer als „die letzten Abenteurer des Planeten“ und unterstützt seine Söhne, die die Unternehmensführung in vierter Generation gerade übernehmen. Die Zukunft seiner Branche sieht Sixt dabei im Carsharing, seine Söhne erweitern die Geschäftsfelder auch in den Bereichen Neuwagen-Verkauf und Leasing. So führen sie Sixt zu neuen Ufern. Durch die im Anschluss an den Vortrag entstandene, rege Diskussion führte Tourismusexpertin und MCI-Lektorin Anita Zehrer.Einladung_Sixt3.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1025}
Wie e-Commerce den Handel verändert.
Wie e-Commerce den Handel verändert.
Chancen, Risiken und Strategien im Online Business.Jörn Werner, CEO, A.T.U. Autoteile Unger, Weiden/DKürzlich konnte die Unternehmerische Hochschule® Jörn Werner als Gastsprecher im Rahmen der MCI Alumni & Friends Vortragsreihe begrüßen. Als CEO des Autoteile-Händlers und Werkstätten-Betreibers A.T.U. beschäftigt er weltweit 10.000 Mitarbeiter und treibt die Online-Offensive seines Unternehmens vorwärts. Zu Beginn seines Vortrages stellt Werner klar, dass der Online Handel für den stationären Handel zwar eine potentielle Bedrohung darstelle, gleichzeitig aber auch neue Chancen berge. Durch die Digitalisierung habe sich sowohl die Kundenerwartung als auch das Kaufverhalten einer ganzen Generation geändert. Das Internet biete dem Käufer eine nie dagewesene Preistransparenz und habe zudem eine Verschiebung der Machtverhältnisse vom Handel hin zum Konsumenten bewirkt. Der Kunde sei mehr denn je König, denn als Händler hätte man ansonsten mit schlechten Bewertungen im Internet zu kämpfen. Gleichzeitig hebe der Online Handel aber räumliche und zeitliche Beschränkungen des klassischen Handles auf. Der Kunde kann jederzeit und überall Einkäufe tätigen, eine Vorselektion und damit einhergehende Beschränkung des Sortiments sei nicht mehr nötig, was das Potential für den Handel deutlich steigere. Als vormaliger Geschäftsführer von Conrad Electronics, ein 1923 gegründeter Elektronik-Versandhandel, hat Werner den Wandel vom klassischen Katalogversender mit eigenen Filialen hin zum e-Commerce konzentriertem Unternehmen verantwortet und begleitet. Um weiterhin am Markt mit den großen Online-Händlern konkurrieren zu können, wurde die gesamte Wertschöpfungskette des Unternehmens digitalisiert. So wollte man die Vorteile des Internets – geringe Kosten, uneingeschränktes Sortiment und großer Markt – mit den beiden größten Vorteilen des klassischen Handels – der Kundennähe sowie der ausgesprochenen Serviceorientierung – vereinen. Als CEO von A.T.U. steht Werner nun vor der Herausforderung, ein Unternehmen aus einer konservativen Branche in ein innovatives Unternehmen im digitalen Zeitalter zu überführen – wie aber bietet man beispielsweise Werkstattleistungen online an? In der digitalen Vernetzung sieht Werner insbesondere die Chance, durch eine schnelle und effiziente Bearbeitung von Kundenwünschen den entscheidenden Wettbewerbsvorteil erreichen zu können. Man setze nun einen Schritt nach dem anderen, um auch im Internet stark präsent zu sein. So können zum Beispiel bereits Werkstatttermine online vereinbart werden. Durch die im Anschluss an den Vortrag entstandene, rege Diskussion führte MCI-Rektor Andreas Altmann.Einladung_Joern_Werner2.pdf{phocagallery view=category|categoryid=1014}