14. März 2024

Executive Vice President des Los Angeles Football Club zu Gast am MCI

Im Rahmen der Vortragsreihe von MCI Alumni & Friends freute sich die Unternehmerische Hochschule® auf den Besuch von Benny Tran, Executive Vice President des Los Angeles Football Club.

MCI Rektor Andreas Altmann und Benny Tran im Gespräch.

© MCI/Heimerl

 

„Wir hatten nichts außer einen Traum“, erinnert sich Benny Tran, Executive Vice President des Los Angeles Football Club (LAFC), zurück. Im Jahr 2014, als der LAFC gegründet wurde, gab es nämlich weder Trainer noch Spieler noch eine Marke – von einem eigenen Stadion ganz zu schweigen. „Wir mussten etwas aus dem Nichts erschaffen.“ Doch die Vision war klar: Unter dem Motto „Uniting the World’s City Through the World’s Game“ sollte der neue Club den vielfältigen Schmelztiegel Los Angeles repräsentierten, Kulturen zusammenbringen, eine Gemeinschaft aufbauen und zugleich an die Community zurückgeben.

„Jeder ist bei uns willkommen. Es war uns wichtig, die Menschen von Los Angeles an Bord zu bringen und von Anfang an in den Aufbau des Fußballclubs einzubinden.“ – eine Aufgabe, die laut Tran viel Geduld verlangte. Doch durch regen Austausch und gegenseitiges Zuhören wurde eine starke Fan-Base aufgebaut, die seit Beginn das Herzstück des Clubs bildet, und die bereits vor dem allerersten Spiel des LAFC mit Loyalität glänzte: „Wir verkauften bereits Tickets, da hatten wir noch nicht einmal einen Trainer“, erzählt Tran begeistert.

Mehr als Fußball

Dass es sich für viele Fans aber nicht „nur“ um Fußball dreht, ist sich Tran bewusst. „Es geht um das gesamte Erlebnis, weit über den Sport hinaus.“ Neben schwarz-goldenem Merchandise und von LA-Musiklegenden produzierten Club-Hymnen, betont Tran vor allem die Wichtigkeit des BMO Stadium – die regelmäßig ausverkaufte Heimspielstätte des LAFC im Herzen von Los Angeles. „Tickets, Verpflegung, Parkplätze, Werbung – unser Stadion ist wie eine kleine Stadt, die wir stets weiterentwickeln, um die bestmögliche Erfahrung für unsere Fans zu bieten. Verhaltensökonomie spielt dabei eine große Rolle“, erklärt Tran. Technologien wie NFC Tickets, kontaktloses Zahlen oder die „Amazon Just Walk Out Technology“ – das automatische Einkaufserlebnis ohne Kassensysteme – gehören zur hochmodernen Ausstattung und sorgen für reibungslose Zahlvorgänge, höhere Umsätze und zufriedene Fans.

Mit Blick über den Großen Teich

Apropos Fans: Die traditionsreiche Fankultur, wie sie in Europa seit Jahrzehnten existiert, sei in den USA alles andere als üblich gewesen. „Wir haben viel von Europäischen Clubs gelernt“, so Tran, „eine derartige Fankultur gab es bei uns nämlich noch nicht.“ Das Netzwerk des LAFC bestehe unter anderem auch deshalb aus einigen europäischen Partnern wie dem FC Bayern München, dem Grasshopper Club Zürich und dem FC Wacker Innsbruck.

„Teams wie der FC Wacker haben eine reiche Tradition und eine starke Gemeinschaft – Werte, mit denen sich der LAFC identifiziert.“ Auch die Wahl des Clubnamens sei auf europäische Vorbilder zurückzuführen: So habe man sich bewusst gegen das in den USA gängigere „soccer“ und für „football“ entschieden, um von Anfang an Teil der globalen Fußballkultur zu sein.

Mittlerweile ist der Los Angeles Football Club an die Spitze der wertvollsten Fußballclubs in der US-amerikanischen Profiliga MLS (Major League Soccer) geklettert. Unabhängig von Marke, Stadion und Co. zählt für Benny Tran aber vor allem eines: „Am Ende des Tages liegt der wahre Erfolg darin, mit der Community zu feiern und etwas zu erschaffen, an das die Menschen glauben.“